GOM-Workshop 3D-Messtechnik beschleunigt Gießerei- und Schmiede-Prozessketten
Gestiegene Ansprüche an Bauteilauslegung und Produktqualität machen eine flächenhafte und schnelle Prüfung von Guss- und Schmiedeteilen erforderlich. Das ergab der Experten-Austausch auf dem GOM-Workshop „Industrielle 3D-Messtechnik in Gießerei- und Schmiede-Prozessketten“ am 5. Februar 2014 in Darmstadt.
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Organisiert wurde der Branchentreff, der mehr als 160 Fachleute anlockte, von der Gesellschaft für Optische Messtechnik (GOM) aus Braunschweig.
In Anwender-Vorträgen von Trimet Aluminium SE, Mecklenburger Metallguss (MMG) und Raskopf wurde deutlich, dass optische 3D-Messtechnik die gesamte Prozesskette beschleunigt – von Konstruktion und Simulationsabgleich über Modell- und Werkzeugbau, Formerei und Kernmacherei bis hin zum Abguss und zur CNC-Bearbeitung.
Klassische Tabellenprüfberichte schrumpfen auf wenige Bilder und Funktionsmaße zusammen
Dabei berichteten die Unternehmen von verkürzten Mess- und Inspektionszeiten und damit Kosteneinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen taktilen Verfahren. Denn optische Messsysteme wie der 3D-Streifenprojektionsscanner ATOS erfassen die gesamte Bauteilgeometrie flächenhaft statt nur weniger Einzelmesspunkte.
In der Auswertung werden Maßabweichungen zum CAD-Datensatz farblich dargestellt, so dass sich Korrekturmaßnahmen durch die anschaulichen Messprotokolle von selbst erklären. Mehrere 100 Seiten lange, klassische Tabellenprüfberichte schrumpfen so auf wenige Bilder und Funktionsmaße zusammen.
Neben Werkzeugkorrektur, Erstmusterprüfung und Fehlererkennung an Formen, Guss- & Schmiedeteilen standen Neuentwicklungen in der 3D-Messtechnik sowie der Mess- und Auswertesoftware im Mittelpunkt des Workshops. Eine neue Funktion erlaubt etwa die Echtzeitmessung von Bauteilbewegungen – das so genannte Tracking – zum gezielten Ausrichten auf CNC-Bearbeitungsmaschinen oder -Paletten mit Aufmaßkontrolle. Ebenfalls eine neue Funktion ist die so genannte Rückprojektion, bei der Merkmale wie Höhenlinien und Körnerpunkte vom 3D-Sensor aus der Software direkt auf das Bauteil projiziert werden. Dadurch kann das herkömmliche Anreißen von Gussrohlingen entfallen.
Automatisierte Inspektion von Guss- und Schmiedeteilen mit der Atos-Scanbox
Weiterer Schwerpunkt war außerdem die automatisierte Inspektion von Guss- und Schmiedeteilen. Dafür hat GOM mit der Atos-Scanbox eine standardisierte optische 3D-Messmaschine entwickelt, bei der die gesamten Mess- und Inspektionsprozesse bis hin zum Prüfbericht automatisiert ablaufen. Auch bei Analysen von typgleichen Bauteilen hat GOM die Mess- und Inspektionsabläufe in der Software so automatisiert, dass vor allem wiederkehrende Messaufgaben vereinfacht werden.
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