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Was sich letzten Endes als Abwärme zurückgewinnen lässt, ist umstritten, von 10 bis 20% gehen die Befragten aus. „Ein Problem gibt es dann, wenn die Anlagen zur Abwärmenutzung auf Volllast ausgelegt sind, der Betrieb die Volllast aber nicht mehr erreicht“, warnt allerdings Winkelsträter. Wenn wie derzeit viele Unternehmen kurzarbeiten würden, wirke sich das auch auf die Abwärmenutzung aus. Dann seien auch die Rentabilitätsberechnungen hinfällig.
Hallenmaße determinieren Abwärmenutzung
Nach Aussage von Mack hängen die technischen Voraussetzungen für die Abwärmenutzung ganz wesentlich von den Hallenmaßen und der überschüssigen inneren Last, die in der Halle anfällt, ab, außerdem von der Lage der Halle, welcher die Überschusswärme zugeführt werden soll.
„Vorausgesetzt, es lässt sich eine Verdrängungsströmung in der Halle ausbilden und die Zuluft im Bodenbereich beruhigt zuführen, dann muss lediglich die Hallenluft im Deckenbereich abgesaugt und der zu beheizenden Halle im Aufenthaltsbereich zugeführt werden“, erläutert Mack. Würden die beiden Hallen aneinandergrenzen, dann könne die Luft zum Beispiel mittels Überströmöffnungen in Bodennähe einfach zurückgeführt werden.
„Für diesen einfachsten Fall betragen die Kosten bei einer abzuführenden Überschusswärme von zum Beispiel 100 kW insgesamt zirka 50000 Euro“, schätzt der Ingenieur. Diese Summe würde sich sofort amortisieren, wenn die Halle mit Wärmebedarf dann auf eine zusätzliche Beheizung verzichten kann oder lediglich ein Nachheizregister benötigt.
Je größer die Heizungsanlage, umso günstiger die Abwärmenutzung
Winkelsträter ist da skeptischer: „Löcher in die Nachbarhalle zu bohren und Axialventilatoren einzusetzen ist vielleicht das Billigste, aber nicht das Günstigste.“ Wenn man eine 100-kW-Hallenheizung als Beispiel nehme, müsse man für die Abwärmenutzung in Abhängigkeit von der eingesetzten Anlagentechnik durchaus bis zu 30000 Euro zusätzlich veranschlagen. Je größer die Heizungsanlage, desto günstiger werde im Vergleich die Abwärmenutzung. „75 bis 100% der Kosten für die Heizungsanlage kann man für die zusätzliche Wärmerückgewinnung veranschlagen“, schätzt der technische Leiter von M+A.
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