Ifo-Institut Ausrüstungsinvestitionen schrumpfen 2009 um 20%
Der Investitionsindikator von Ifo-Institut und dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) lässt einen drastischen Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen erwarten. Für 2009
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Der Investitionsindikator von Ifo-Institut und dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) lässt einen drastischen Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen erwarten. Für 2009 droht im Jahresdurchschnitt ein Minus von 21% im Vergleich zum Vorjahr, wie das Münchener Wirtschaftsforschungsinstutut mitteilt. Im Jahr 2010 dürfte sich die Abwärtsdynamik etwas abschwächen.
Für die ersten drei Quartale des kommenden Jahres ergebe sich trotzdem noch eine Schrumpfung der Ausgaben für Maschinen, Geräte und Fahrzeuge in einer Größenordnung von 8 bis 9%. Ein wichtiger Grund für die geringe Nachfrage nach Investitionsgütern sei die schlechte Auslastung der technischen Kapazitäten in der Industrie. Im Juli 2009 lag der Auslastungsgrad mit 71,8% weit unter dem langjährigen Durchschnitt (83,6%), heißt es. 54% der Industrieunternehmen würden ihre Produktionskapazitäten in Hinblick auf die zu erwartende Nachfrage in den kommenden zwölf Monaten als zu groß bewerten.
Erweiterungsinvestitionen stehen nicht an
„Investitionen zur Erweiterung der Kapazitäten werden auf absehbare Zeit kaum eine Rolle spielen“, sagt Joachim Gürtler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ifo-Institut. „Wenn die Unternehmen zurzeit investieren, dann geht es in der Regel um Rationalisierungen oder den Ersatz alter Anlagen.“
Besonders ungünstig sei das Investitionsklima in der Automobilbranche, dem größten Investor im verarbeitenden Gewerbe. Nach Wegfall der Abwrackprämie würden aktuelle Studien mit einem Rückgang der Neuzulassungen um 1 Mio. Einheiten auf nur noch 2,7 Mio. Autos im Jahr 2010 rechnen. „Die Automobilbranche steht vor einem rabenschwarzen Jahr“, kommentiert Gürtler.
Leasing-Unternehmen erleben Einbruch wie noch nie
Die Leasingwirtschaft, ebenfalls ein wichtiger Kunde der Investitionsgüterbranche, erlebte im ersten Halbjahr 2009 einen Umsatzeinbruch wie nie zuvor in der 47-Jährigen Geschichte des Leasings in Deutschland, heißt es weiter: Minus 20%. Bei Schiffen, Flugzeugen und Schienenfahrzeugen, aber auch bei immateriellen Wirtschaftsgütern und Maschinen habe sich sogar ein Rückgang um 30% ergeben.
Entsprechend negativ würden die Leasingunternehmen auch noch im September ihre aktuelle Geschäftslage beurteilen. Die vorsichtig optimistische Einschätzung der Geschäftserwartungen in den kommenden sechs Monaten gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, dass der konjunkturelle Absturz auch in der Leasing-Branche langsam ein Ende finde.
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