Der Robo-Bäck Ausschlafen! Denn Fanuc-Roboter arbeiten jetzt beim Bäcker
Anbieter zum Thema
Um die Mitarbeiter zu entlasten und die Verschwendung von Lebensmitteln abzumildern, haben Fanuc, Wiesheu und Wanzl nun Fanuc-Roboter für die „Backstube“ entwickelt.

Sie kommen aus der Industrie, sind aber inzwischen auch in Wäschereien und auf Bauernhöfen im Einsatz – Roboter! Jetzt könnten Roboter auch Bäckereien oder Backshops erobern, wie Fanuc berichtet. Denn mit dem Backofenhersteller Wiesheu und dem Retail-Spezialisten Wanzl hat Fanuc das automatische System Bakisto entwickelt, das künftig Mitarbeiter von Supermärkten und Discountern entlasten soll und dabei der Lebensmittelverschwendung zu Leibe rückt, wie es heißt. Dabei übernimmt der Bakisto-Roboter wichtige Arbeitsschritte vom Belegen des Backblechs über die Eingabe und Entnahme des Blechs aus dem Ofen bis hin zum Bestücken der Auslagen.
Künstliche Intelligenz bestimmt Backwarenproduktion
Der zunehmende Fachkräftemangel lässt das Interesse an Robotern auch außerhalb der klassischen Industrie wachsen, sagt Fanuc. Vor allem im Handel oder im Handwerk, wo bisher viele Arbeitsschritte manuell liefen, könnten solche Roboter eine spürbare Entlastung bringen. Davon würden nicht zuletzt auch die Beschäftigten profitieren, weil sie so zum Beispiel attraktivere Arbeitszeiten genießen könnten. Denn im Falle von Bakisto etwa beginnt ein kollaborativer Roboter (Cobot) bei entsprechender Programmierung frühmorgens selbständig zu backen – und die Mitarbeiter können eben länger schlafen.
Auch gegen Lebensmittelverschwendung hilft, wie oben schon angedeutet, das neue Robotersystem. Denn Bakisto berechnet mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI), wie viele Brötchen, Croissants oder „Teilchen“ im Tagesverlauf voraussichtlich nachgefragt werden. Er bereitet die Backwaren auch vor und holt sie zur richtigen Zeit aus dem Ofen. Die Verkaufsmengen sind. wie Fanuc dazu anmerkt, nämlich stark abhängig vom Wetter, von Schulferien oder Veranstaltungen. Das Robotersystem berücksichtigt aber diese Ereignisse und backt denn die entsprechenden Mengen. Das bedeute noch weniger Stress für die Beschäftigten, weil sie nicht ständig die Auslagen und Öfen im Auge behalten müssten.
Dem Robot-Bäcker näher auf die Finger geschaut:
Das System Bakisto besteht aus drei miteinander vernetzten Systemen: Einen kollaborierenden Roboter (Cobot) von Fanuc, Wanzls smartem Backwarenpräsenter „Bakeoff i“ mit KI und dem netzwerkfähigen Backofen „Dibas blue2“ mit automatischem Be- und Entladesystem Traymotion von Wiesheu, wie Fanuc beschreibt. Die KI im Präsenter errechnet auf historischen Daten basierend sowie dem aktuellen Bestand, wann wie viele Backwaren benötigt werden und gibt diese Information in das System ein. Der Cobot holt die entsprechend mit Tiefkühl-Backwaren bestückten Backbleche aus der Kühlung und schiebt diese in den Transportwagen, der auf Schienen vor dem vorgeheizten Ofen platziert wird. Das Beladungssystem Traymotion zieht die beladenen Bleche für den Backvorgang ein. Nach dem Backen werden die Backbleche wieder zurück in den Transportwagen geschoben, der zur Seite gefahren wird. So können die Backwaren abkühlen und es gibt Platz für die nächste Produktion. Anschließend befüllt der Cobot die vorgegebenen Fächer des „Bakeoff i“ mit den fertig gebackenen und abgekühlten Backwaren. Dadurch wird die KI mit neuen Daten gefüttert und der Prozess wird fortlaufend den Umständen entsprechend optimiert.
(ID:49306579)