11. Hamburger Staplertagung Automatisierung der Flurförderzeuge stand im Mittelpunkt

Redakteur: M. A. Benedikt Hofmann

Zur 11. Hamburger Staplertagung am 7. Juli trafen sich in der Elbmetropole Experten aus der Flurförderzeugbranche. Themenschwerpunkte der diesjährigen Fachtagung waren Zukunftstrends, aktuelle Forschungsprojekte, mechanische Komponenten und vor allem die Automatisierung der Flurförderzeuge.

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Die Themenschwerpunkte der 11. Hamburger Staplertagung waren Zukunftstrends, aktuelle Forschungsprojekte, mechanische Komponenten und vor allem die Automatisierung der Flurförderzeuge.
Die Themenschwerpunkte der 11. Hamburger Staplertagung waren Zukunftstrends, aktuelle Forschungsprojekte, mechanische Komponenten und vor allem die Automatisierung der Flurförderzeuge.
(Bild: Helmut-Schmidt-Universität)

Zahlreiche Aussteller, angefangen von den Staplerherstellern Still, Jungheinrich, Linde und Crown über Komponentenhersteller wie Rexnord, Rema Lipprandt oder Sick, Softwareentwickler wie Kristronics bis hin zum Startup Wegard zeigten den Teilnehmern ihre Produkte und Dienstleistungen. Ein besonderes Highlight der Ausstellung war in diesem Jahr der Show Truck der Berufsgenossenschaft BGHW, in dem Gesundheitsgefährdungen von Staplerfahrern hautnah erlebt werden konnten.

Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Logistiksysteme bei Jungheinrich, hob in seinem Einführungsvortrag hervor, dass viele konzeptionelle Elemente von Industrie 4.0 keinesfalls neu sind, sondern bereits in Konzepten aus den siebziger, achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts zu finden sind. Die vierte industrielle Revolution ist für ihn daher eher eine Fortführung der laufenden technischen Evolution mit erhöhter Innovationsgeschwindigkeit als eine Revolution. Prof. Karl-Heinz Wehking vom Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart stellte den Zuhörern das große Gemeinschaftsforschungsprojekt Arena 2036 vor, indem die Automobilproduktion der Zukunft erforscht wird. Schwerpunktmäßig ging er dabei auf die Überlegungen, Ideen und Konzepte für die Logistik der zukünftigen Automobilproduktion ein. Manuell bediente Flurförderzeuge werden demnach in den Montagewerken der Automobilindustrie keine Verwendung mehr finden. Sowohl die Montagebaugruppen als auch die für die Montage benötigten Komponenten und Teile werden stattdessen mit spezialisierten Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) transportiert. Nach Meinung der am Projekt Arena 2036 beteiligten Experten wird die Automobilproduktion von morgen also weitgehend staplerfrei sein. In die gleiche Kerbe schlug auch der FTF-Experte Dr. Günther Ullrich. Mehrfach betonte er in seinem Vortrag über die Unterschiede der Entwicklung der Technik und Märkte von FTF und Staplern, dass es die großen Staplerflotten in Zukunft nicht mehr geben wird. Er riet deshalb den Flurförderzeugherstellern, ihre IT-Kompetenz und ihre Kapazitäten im Bereich Softwareentwicklung erheblich auszubauen.

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Maschinen, die Sprache und Gestik verstehen

Im Vortragsblock „Wissenschaft/Forschung“ stellte zunächst Sergey Stepanyuk vom Lehrstuhl für Maschinenelemente und Technische Logistik der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg Konzeptideen für die Verringerung des Eigengewichts von Gegengewichtsstapler vor. Durch die Verringerung des Eigengewichtes soll der Energieverbrauch der Stapler gesenkt werden. Er machte dabei deutlich, dass zur Reduzierung der Eigenmasse Änderungen des konstruktiven Aufbaus allein nicht ausreichen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden statischen und dynamischen Standsicherheit werden daher effektive elektronische Stabilisierungssysteme erforderlich sein. Dr. Björn Eilert vom Institut für Integrierte Produktion Hannover berichtete über seine Forschungen zur Nutzung verschiedener Kommunikationskanäle für die interaktive Steuerung von FTF. Musste bisher der Mensch lernen, wie eine Maschine zu bedienen ist, so soll nach den Vorstellungen der Hannoveraner Forscher zukünftig die Maschine lernen die natürliche Kommunikation des Menschen mit Sprache und Gestik zu verstehen.

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