Winter-Konjunkturumfrage Bayerische Metall- und Elektro-Industrie: Lage stabil, Ausblick pessimistisch

Von BAYME VBM |

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Trotz einer stabilen Ausgangssituation blickt die bayerische Metall- und Elektro-Industrie besorgt in die Zukunft. Das sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt heute in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Winter-Konjunkturumfrage.

Die Ausgangslage sei zwar stabil, doch die Aussichten der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie trüben sich ein.
Die Ausgangslage sei zwar stabil, doch die Aussichten der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie trüben sich ein.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Nach Aussage der über 3.300 Mitgliedsbetriebe der M+E Arbeitgeberverbände entspanne sich der Materialmangel zwar leicht, die Preise bei Vorprodukten, Logistik, Rohstoffen und Energie blieben jedoch unverändert hoch. In Kombination mit einer sich abschwächenden Auftragslage und dem nach wie vor großen Problem des Fachkräftemangels wirke sich das negativ auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen aus. Das geht aus einer Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände hervor.

Laut der Umfrageergebnisse bewerten 50 Prozent der befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage als gut. Die Salden haben sich seit Sommer positiv entwickelt und liegen für das Inlandsgeschäft bei +40,1 Punkten und im Auslandsgeschäft bei +63,0 Punkten.
Der Ausblick auf das kommende Jahr steht dem allerdings entgegen. Für das Inlandsgeschäft liegen sie bei -13,3 Punkten und für das Auslandsgeschäft bei -11,0 Punkten.

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Material- und Fachkräftemangel dämpfen Aussichten

Auch wenn er leicht rückläufig sei, sehen die Verbandsmitglieder nach wie vor den Mangel an Rohstoffen, Material und Vorprodukten als Hautursache für die pessimistischen Erwartungen. So geben fast die Hälfte der Unternehmen an, unter mittelmäßigen bis starken Beeinträchtigungen durch den Materialmangel zu leiden.
Bei den Investitionsplänen zeigen sich die Unternehmen entsprechend zurückhaltend. Mit 28 Prozent gibt nur ein gutes Viertel der Befragten an, die Investitionen in den kommenden Monaten erhöhen zu wollen.

23 Prozent befürchten für das Jahr 2022 eine kritische Ertragslage. Laut der Umfrageergebnisse rechnen neun Prozent mit Verlusten. Weitere sechs Prozent erwarten eine schwarze Null und gut acht Prozent gehen von einer Nettoumsatzrendite von unter zwei Prozent aus. Diese Zahlen seien dabei eine leichte Steigerung gegenüber der Sommer-Umfrage. Brossardt zeigt sich hier vorsichtig optimistisch: „Das ist noch keine Entwarnung, aber eine Verbesserung. Zudem gehen 59 Prozent der Unternehmen von einer Nettoumsatzrendite von über vier Prozent aus. Das lässt etwas Spielraum, falls sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im kommenden Jahr verschlechtern sollten.“

Bei den Beschäftigungsplänen zeigen sich die M+E Unternehmen sind unter Berücksichtigung des deutlich spürbaren Arbeits- und Fachkräftemangels expansiv. Laut Brossardt hätten die Unternehmen bis September über 11.000 Stellen geschaffen. Bis zum Ende des Jahres sollen weitere 4.000 hinzukommen. Für 2023 erwarten die bayerischen M+E Arbeitgeber einen Beschäftigungszuwachs um rund 10.00 Stellen. Zum Jahresende solle dann ein Stand von 872.000 Beschäftigen erreicht werden, was nur knapp unter dem Höchststand vom Herbst 2018 läge.

„Hohe Kosten, eine gefährdete Versorgungssicherheit mit Energie, die sich abkühlende Weltkonjunktur und vielfältige geopolitische Risiken verunsichern und belasten unsere Unternehmen. Zeitgleich entwickelt sich der Arbeits- und Fachkräftemangel zur Belastungsprobe und zum Wachstumshemmnis für unsere Industrie. Für die kommenden Monate hoffen wir, dass die Gas- und Strompreisbremse ihre entlastende Wirkung für die Unternehmen entfaltet. Andernfalls würde dies zu einer konjunkturellen Talfahrt führen“, fasst Bertram Brossardt die Ergebnisse der Winter-Konjunkturumfrage zusammen.

Die M+E Konjunkturumfrage Bayern für Winter 2022 steht hier zum Download bereit.

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