Robotik Blickkontakt verbessert Mensch-Roboter-Interaktion

Redakteur: Rebecca Vogt

Der Interaktion zwischen Mensch und Roboter dürfte in der Zukunft eine zentrale Bedeutung zukommen. An der Technischen Universität Freiberg wurde nun eine Software entwickelt, mit der Roboter Blickkontakt zu ihrem menschlichen Gegenüber aufnehmen können.

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Entwickler Peter Poschmann sucht den Blickkontakt zu Museumsroboter Tesaro.
Entwickler Peter Poschmann sucht den Blickkontakt zu Museumsroboter Tesaro.
(Bild: Detlev Müller/TU Bergakademie Freiberg)

Wenn Menschen sich miteinander unterhalten, suchen sie im Normalfall auch Blickkontakt zueinander. Soll die Interaktion zwischen Mensch und Roboter an diese Form der Kommunikation heranreichen, muss sie so natürlich wie möglich gestaltet werden. Peter Poschmann, Doktorand an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, hat zu diesem Zweck eine Software entwickelt.

Zum Einsatz kommt sie in einem Serviceroboter, der bereits in verschiedenen Museen getestet wurde. Der Roboter Tesaro soll den Besuchern über ein Touch-Display einfache Fragen beantworten. Um eine möglichst natürlich wirkende Interaktion zu erreichen, soll Tesaro direkten Blickkontakt zu den Museumsbesuchern herstellen.

Hier kommt die von Poschmann entwickelte Software ins Spiel. Über spezielle Sensoren erkennt der Roboter die Köpfe der Besucher und wendet ihnen seine Augen zu. „Meine Software-Version kann auch Personen erkennen, die sich zur Seite drehen, zum Beispiel zu einem Ausstellungsstück“, erklärt der Entwickler. Poschmanns Dissertation trägt den Titel „Multi-Sensor Multi-Person Tracking on a Mobile Robot Platform“.

Leidenschaft für die Robotik

Der Roboter indes wurde von der Firma Metra-Labs gebaut und an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden weiterentwickelt. Poschmann studierte dort bis 2009 Informatik. Während seiner Studienzeit kam er an der Professur für Künstliche Intelligenz in Kontakt mit dem Roboter „August der Smarte“. „Die Technologie dahinter hat mich sofort fasziniert und die Leidenschaft für die Robotik geweckt“, erinnert sich Poschmann.

Seit November 2010 bringt er diese Begeisterung auch an der Freiberger Professur für Virtuelle Realität und Multimedia ein, die in der Initiative „Robots in Saxony“ eng mit der HTW zusammenarbeitet. Hier wirkte Poschmann unter anderem in Projekten für Robotik unter Tage mit und spezialisierte sich auf den Bereich des Visuellen Personentrackings.

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