Computer-Feeling Cherry baut auf Fraunhofer-Know-how für die Tastaturprüfung

Redakteur: Peter Königsreuther

Jeder kennt das charakteristische Klickgeräusch, wenn man eine Tastatur nutzt. Damit das bei einer ultraflachen Tastaturtype von Cherry stets klappt, nutzt der Hersteller eine besondere Prüfmethode.

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Klickt`s richtig? Blick in den vom Fraunhofer-IWU entwickelten Akustikprüfstand für Cherry-Computertastaturknöpfe. Die 100-Prozent-Prüfung lässt nur Cherry-Taster „durch“, die das typische Klickgeräusch entwickeln, das der Computer-, Notebook- oder Tablet-User gewohnt ist.
Klickt`s richtig? Blick in den vom Fraunhofer-IWU entwickelten Akustikprüfstand für Cherry-Computertastaturknöpfe. Die 100-Prozent-Prüfung lässt nur Cherry-Taster „durch“, die das typische Klickgeräusch entwickeln, das der Computer-, Notebook- oder Tablet-User gewohnt ist.
(Bild: Cherry)

Forscher am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) haben eine neuartige Akustikprüfung für den deutschen Tastaturhersteller Cherry entwickelt, die erfolgreich in den Produktionsprozess integriert wurde. Sie sorgt dafür, dass nur die Tastaturschalter „ins Töpfchen“ kommen, die das typische Cherry-Klickgeräusch erzeugen. Die anderen wandern ins „Kröpfchen“. Aber wie geht das?

So kann man der Computertastatur genau zuhören

Die Enabling-Prozesse rund um den Klick-Sound der bisherigen Schalterprodukte beherrscht Cherry nach eigener Aussage zwar gut, doch für die Neuentwicklung reichte die in der Produktion zur Verfügung stehende Messtechnik nicht mehr aus. Abhilfe schufen dann Fraunhofer-Akustikexperten, heißt es.

Zunächst haben die Wissenschaftler untersucht, wie der Mensch die Klickgeräusche wahrnimmt. Dazu wurden Cherry-Mitarbeiter und IWU-Angehörige befragt. Die Analyse der Antworten führte dazu, dass man Muster eingrenzen konnte, um daraus die Signalmerkmale des Cherry-Klicks zu identifizieren, heißt es. Diese Merkmale wurden anschließend mit physikalischen Messgrößen korreliert, um eine geeignete Sensorik für die Prüfung daraus abzuleiten.

Um bei der Fertigung eines völlig neuen ultraflachen Schalters immer den „richtigen Ton“ zu treffen, hat Cherry auf Mess- und Prüf-Know-how des Fraunhofer-IWU zurückgegriffen.
Um bei der Fertigung eines völlig neuen ultraflachen Schalters immer den „richtigen Ton“ zu treffen, hat Cherry auf Mess- und Prüf-Know-how des Fraunhofer-IWU zurückgegriffen.
(Bild: Cherry)

Besonders schwierig war es, den relativ leisen Klick des neuen Schalters in einer Fabrik mit verschiedenen Geräuschen und Schwingungen sicher zu messen. Die IWU-Experten haben deshalb ein Verfahren entwickelt, mit dem die Prüfung inline – genauer gesagt, mithilfe von Schwingungsmessungen, auf der in den Bildern gezeigten und von der Produktionsanlage entkoppelten Akustikprüfstation erfolgt. Das ermöglicht auch die geforderte 100-Prozent-Kontrolle. Was die Forscher dabei auch gemeistert haben, ist, dass die Taster sich ja im ausgebauten Zustand ganz anders anhören, als in der Tastatur eingebaut.

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