CCMT 2016 China bleibt für deutsche Werkzeugmaschinen ein interessanter Markt

Autor Stéphane Itasse

Die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller haben eine positive Bilanz der China CNC Machine Tool Fair gezogen. Die Messe ist in Shanghai mit 59.000 Besuchern, 5 % mehr als 2014, zu Ende gegangen, wie der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW) am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilt.

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Auf der chinesischen Fachmesse China CNC Machine Tool Fair (CCMT) stellten die deutschen Werkzeugmaschinenanbieter die größte ausländische Ausstellernation.
Auf der chinesischen Fachmesse China CNC Machine Tool Fair (CCMT) stellten die deutschen Werkzeugmaschinenanbieter die größte ausländische Ausstellernation.
(Bild: Imag)

„Unsere 110 deutschen Firmen können auf einen durchweg positiven Messeverlauf zurückblicken. Auf über 4300 m² Nettoausstellungsfläche präsentierten sie Produkte und Dienstleistungen ‚Made in Germany‛ und waren damit größte ausländische Ausstellernation“, sagt Gerhard Hein, Chefvolkswirt und CCMT-Projektbetreuer beim VDW.

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Die Gemeinschaftsbeteiligung an der CCMT wurde erstmals vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt und unterstreicht damit die große Bedeutung des chinesischen Marktes für die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller, wie es in der Verbandsmitteilung heißt.

China bleibt wichtigster Werkzeugmaschinenmarkt der Welt

Die Volksrepublik war 2015 mit einem Werkzeugmaschinenverbrauch von mehr als 21 Mrd. Euro größter Markt der Welt. Damit ist Verbrauch mehr als dreimal so groß wie der Deutschlands und der USA. Im vergangenen Jahr ist das chinesische Marktvolumen nach drei rückläufigen Jahren in Folge jedoch wieder um 4 % gestiegen. Für das laufende Jahr sieht das britische Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, die chinesische Wirtschaft wieder im Aufwärtstrend: „Alle wichtigen Kennzahlen, von der allgemeinen Wirtschaftsleistung über die Industrieproduktion und die Investitionen, lassen für chinesische Verhältnisse moderates Wachstum erwarten“, erläutert Hein. Speziell auch der Werkzeugmaschinenverbrauch soll laut Oxford Economics nach starken Rückgängen in den Jahren 2013 bis 2015 auf einen schmalen Wachstumspfad zurückkehren.

Für diese Entwicklung sehen sich die deutschen Hersteller gut gerüstet. Jo Santens, Geschäftsführer von United Grinding in Shanghai, meint hierzu: „Der Markt erwacht gerade aus dem Winterschlaf. Für Hochtechnologie zeichnet sich wachsendes Potenzial ab.” Hein ergänzt: „Die starke deutsche Messepräsenz auf der CCMT setzt ein klares Zeichen und demonstriert einerseits unsere verlässliche Partnerschaft gegenüber chinesischen Kunden auch in schwieriger gewordenen Zeiten. Andererseits positionieren wir uns so gegen die verstärkt aufkommenden asiatischen Mitbewerber“.

Deutsche Hersteller setzen weiter auf den starken Markt China

Die deutschen Exporte nach China sind seit ihrem Allzeithoch im Jahr 2012 im vergangenen Jahr um gut ein Fünftel auf 2,1 Mrd. Euro gefallen. Obwohl die chinesische Industrie an Wachstumsdynamik eingebüßt hat, bleibt China laut VDW dennoch für die deutschen Hersteller der wichtigste Absatzmarkt. Für die politisch eingeforderte Modernisierung der chinesischen Industrie seien Hightechmaschinen aus Deutschland unverzichtbar. „Ein Blick auf die Bestellungen zeigt deutlich, dass der Transformationsprozess der chinesischen Industrie bei weitem nicht abgeschlossen ist, und sich die Nachfrage über den gesamten Jahresverlauf auf einem abgesenkten Niveau bewegte”, stellt Hein fest.

Aktuell kommt mehr als ein Viertel der nach China exportierten Maschinen aus Deutschland. Die Einfuhr chinesischer Maschinen in Deutschland notierte 2015 mit einem Volumen von 138 Mio. Euro und einer Steigerung von 2 %. Diese hat sich somit in den vergangenen sieben Jahren mit Ausnahme von 2013 kontinuierlich nach oben entwickelt.

Auch Dr. Ming Zhang, Geschäftsführer der Emag-Tochtergesellschaft in Taicang, kann diese Entwicklung bestätigen und registriert nach wie vor beträchtliche Chancen im chinesischen Markt. „Unser Auftritt in Shanghai zeigt, dass wir auf eine positive Entwicklung dieses Marktes setzen, in dem zurzeit auch unser Maschinenprogramm erfreulich stabil mit steigender Tendenz nachgefragt wird.“ Und Andrew Parkin, Geschäftsführer von Heller Machinery in Changzhou, bestätigt: „Trotz der konjunkturellen Abkühlung Chinas intensivieren wir unsere Präsenz im chinesischen Markt und investieren vor Ort weiter. Dazu gehört selbstverständlich auch unser erfolgreicher Auftritt während der CCMT.“

Die kommende CCMT findet vom 9. bis 13. April 2018 in Shanghai statt.

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