Additive Fertigung Das Rätsel von Best of Industry

Das Gespräch führte Simone Käfer

Der Best of Industry Award kürt nur jene, die bereits für ihre Innovationskraft gewürdigt wurden. Dieses Mal testet der MM MaschinenMarkt die Award-Gewinner auf besondere Weise: Nur wer durch das Labyrinth kommt, kommt an den Award.

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Nur wer es durch das Labyrinth schafft, erhält den Best of Industry Award.
Nur wer es durch das Labyrinth schafft, erhält den Best of Industry Award.
(Bild: Sascha Ikas)

Bevor die Gewinner des Best of Industry Awards die Box mit dem Award öffnen können, müssen sie durch ein Labyrinth, das im Look des Best of Industry extra für den Award gefertigt wurde. Das Labyrinth wurde im SLA-Verfahren 3D-gedruckt. Die Stereolithografie (SLA) ist das erste patentierte additive Verfahren. Bei ihm wird flüssiges Harz unter UV-Licht ausgehärtet. Gedruckt hat sie Sascha Ikas, Projektassistent beim MM Maschinenmarkt, Bastler und Besitzer eines Elegoo Mars Pro 3D-Druckers.

Den Award hinter einem Rätselspiel zu verstecken ist etwas ungewöhnlich, wie kam es zu der Idee?

Wir konnten im letzten Jahr leider keine persönliche Preisübergabe des Best of Industry Awards veranstalten und haben uns daher entschieden, den Gewinnern eine Geschenk-Box mit Award, Urkunde und anderen Aufmerksamkeiten zukommen zu lassen. Ein paar Tage vorher bin ich auf das Labyrinth gestoßen. Und so kam eins zum anderen.

Mit welcher Software arbeitest Du?

Das Projekt hat drei einzelne Bestandteile: das Best of Industry-Logo, das Puzzle selbst und die äußere Hülle. Grundlage für das Logo war eine Vektor-Datei, die ich in der kostenlosen Software Tinkercad in ein dreidimensionales Format umgewandelt habe. In der Basis des Puzzles musste ich eine Aussparung für das Logo einplanen. In Meshmixer, einem Programm zur detaillierten Bearbeitung von 3D-Dateien, wurden die Bestandteile nochmals auf Fehler und Lücken getestet. Für die letzten Vorkehrungen vorm Druck, wie Stützstrukturen generieren und die 3D-Datei in einen G-Code umwandeln, nutze ich das Slicer-Programm Chutibox.

Wie lange hat der Druck für das Rätsel gedauert?

Im Bauraum haben zwei Labyrinthe Platz, und ein Druckjob dauert zirka 10 Stunden. Ein Vorteil des SLA-Druckverfahrens ist, dass alle Objekte, die auf der Druckplatte Platz finden ohne Zeitverlust gleichzeitig gedruckt werden können, da in jedem Durchlauf die komplette Z-Achse belichtet wird.

Was hast Du in der Zeit gemacht?

Längere Druckjobs wie diese lasse ich meistens Nachts laufen. Das Gerät steht im Nachbarzimmer und ist praktisch geräuschlos, also stört es auch nicht.

Wie hast Du die Teile nachbearbeitet?

Nach dem Druck müssen die Teile zunächst in 99%-igem Isopropanol gereinigt werden um die Resin-Reste zu entfernen. Danach kommen sie für ein paar Minuten in eine spezielle UV-Kammer, in der die zu dem Zeitpunkt noch leicht „klebrigen“ Teile restlich ausgehärtet werden. Da das Resin, also das Harz, nicht ganz ungiftig ist sind während diesen Schritten Handschuhe und Maske Pflicht! Im Fall des Labyrinths musste ich noch improvisieren: Das Licht der UV-Kammer ist nicht bis nach unten in das Innere der Hülle und des Labyrinths gelangt. Also habe ich ein Pappkarton aufgeschnitten und eine UV-Lampe von oben aufgelegt. Nach dem Aushärten habe ich alle Teile mit Sandpapier nachbearbeitet und mit Grundierspray nachgeschwärzt.

Das Logo ist in Gold gehalten. Die Farbe hast Du aber nicht mit ausgedruckt, oder?

Nein. Das Best of Industry-Logo habe ich ganz klassisch mit Pinsel und Farbe bemalt, alles zusammengesetzt und fertig!

Hast Du einen Tipp, wie ich den Weg durch das Labyrinth finde?

Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um vorwärts zu kommen.

Wie geht es mit dem Best of Industry Award weiter?

Der Best of Industry Award wird auch in 2022 wieder verliehen. Unter bestofindustry.de können sich Interessenten ab dem 01. März einfach und kostenlos mit Ihrer Innovation bewerben!

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