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Porträt Der Rebell aus Mittelfranken

Von Stefanie Michel

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Bernd Krebs ist ein Unternehmer, der eigentlich keiner sein will. Dennoch ist er mit Toolcraft ein erfolgreicher Partner für die Industrie. Wie er seine Verantwortung versteht und was er anders macht: darüber hat er mit dem MM Maschinenmarkt gesprochen.

Bernd Krebs: „Im Prinzip fühle ich mich mehr als Widerstandskämpfer und Rebell, der einen Gegenentwurf zu konventionellen Systemen bietet.“
Bernd Krebs: „Im Prinzip fühle ich mich mehr als Widerstandskämpfer und Rebell, der einen Gegenentwurf zu konventionellen Systemen bietet.“
(Bild: Toolcraft)

Sich selbst nicht am Unternehmen bereichern sondern der Gesellschaft etwas zurückgeben: Das klingt beinahe nach Linksrevolution, aber sicher nicht nach erfolgreicher Unternehmensführung. Oder doch? Die Aussage stammt von Bernd Krebs, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender von Toolcraft – und selbsternannter Widerstandskämpfer. Wer das Unternehmen nicht kennt: Toolcraft ist ein stetig wachsender Auftragsfertiger. Doch diese einfache Beschreibung ist eigentlich zu kurz gegriffen. Und das liegt vor allem an Bernd Krebs selbst.

Verzicht üben für den großen Traum

Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen in der ländlich geprägten Region um Spalt, knapp 50 km südlich von Nürnberg, hat Krebs eine Ausbildung zum Maschinenschlosser gemacht, später den Meister nachgeholt. Und dann kam der Moment, an dem er sein eigener Herr sein wollte. „Ich wollte auch nicht in die Opposition, die oft jammert und fordert und letztendlich doch keine Verantwortung übernimmt“, erklärt er. Stattdessen packte er an und gründete 1989 seine Firma in einer Garage – mit nur einer Werkzeugmaschine, aber ohne Kunden und ohne Strategie. Heute, das weiß er selbst, klingt das nach jugendlichem Leichtsinn. Er und seine Familie mussten für diesen Traum auf vieles verzichten, denn die Schulden drückten und sie hatten pro Monat nur wenige Hundert Markt zum Leben. Am Ende sollte das Unterfangen nur das Einkommen der jungen Familie sichern und vielleicht noch ein paar Leuten aus der Umgebung einen Arbeitsplatz geben, der ihnen Freude macht.