GKV-Jahrespressekonferenz Deutsche Kunststoffverarbeiter wachsen trotz politischer Hürden – noch!
Die deutschen Kunststoffverarbeiter sind im letzten Geschäftsjahr erneut gewachsen, wie Dirk E. O. Westerheide, Präsident Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GVK), bei der traditionellen Aschermittwochs Pressekonferenz in Frankfurt am Main berichtete.
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Trotz einiger Bauchschmerzen, die der Branche etwa durch das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) oder künstlichen Preissteigerungen aufgrund dubioser Anlagenstillstände – dreist als „Force Majeure“ deklariert – verursacht wurden, kam es zu einem Plus von 1,3 %, so Westerheide.Monetär ausgedrückt, bedeutet das einen Gesamtumsatz von 59,8 Mrd. Euro für das Jahr 2015. Das Inlandsgeschäft habe zwar stagniert, aber die Auslandsaktivitäten sorgten für steigende Umsätze. Vor allem die Hersteller technischer Teile profitierten vom guten Pkw-Absatz, wie es weiter heißt. Weitere Gewinner sind die Compositebranche, wobei die Hautimpulse vom recht kleinen CFK-Markt kamen, betonte Westerheide.
Deutschland – Automatisierungs-Champion!
Deutschland sei Vorreiter bei der Automatisierung im Bereich der Compositeteileherstellung. Da ist laut GKV-Präsident noch vieles zu erwarten. Ziel muss es sein, die Teilepreise, beispielsweise im Vergleich zu Komponenten aus Aluminiumdruckguss, auf höchstens das Doppelte drücken, um den allgemeinen Durchbruch zu schaffen. Derzeit liegt das Preisniveau aber noch deutlich darüber. Dennoch seien die Chancen gut, dass deutsche Findigkeit die Hürden überwinden werde. Commodities, also etwa der Behälterbau und andere einfachere Teile, werde zukünftig eher im Ausland gefertigt, so Westerheide.
Bausektor stagniert
Auch das Thema additive Fertigung wurde aufgegriffen: Westerheide merkte an, dass sich viele Unternehmen schon damit beschäftigen und prophezeit der Technologie eine gute Zukunft, sei es beim Thema Werkzeugbau oder der Ersatzteilbelieferung noch nach Jahren und bei längst defekten Formen sowie bei der wirtschaftlichen Umsetzung von Klein- und Mittelserien.
Die Verpackungshersteller zeigten sich zufrieden, was bei diesen vom Boom der Binnennachfrage in Sachen Konsumverpackungen herrühre. Die Hersteller baunaher Erzeugnisse konnten trotz günstiger Zinslandschaft kaum wachsen, so der GKV-Präsident. 75 % der vom GKV befragten Betriebe glauben auch 2016 an ein Wachstum. „Unser Erfolg darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass weitere Belastungen durch politische Entscheidungen und Versäumnisse, unserer Wettbewerbsfähigkeit und letztlich der Wirtschaft nichts anhaben könnten,“ mahnte Westerheide.
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