Forschung Deutsche Photonik-Industrie investiert 30 Mrd. Euro in Forschung
Die deutschen Photonik-Unternehmen dürften in den kommenden zehn Jahren knapp 30 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Die Verbände VDMA und Spectaris haben deshalb eine "Agenda Phtonik 2020" erarbeitet und die Ergebnisse dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgestellt, wie sie gemeinsam am Mittwoch mitteilen.
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Das Ziel der Bundesregierung, Deutschland auch künftig zu den wirtschaftsstärksten und innovativsten Nationen zu zählen und so den Wohlstand unserer Gesellschaft zu sichern, werde nicht ohne eine starke Position bei den photonischen Technologien erreicht, heißt es zur Bebründung. Die deutschen Photonik-Branchenverbände Spectaris und VDMA haben deshalb ihre Unterstützung bei der Umsetzung der in der Agenda beschriebenen Leitlinien zugesagt.
Photonik bietet großes Innovationspotenzial
„Die Agenda zeigt die Marschroute auf, die Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gehen müssen, damit die deutsche Photonik auch in der nächsten Dekade ihre Spitzenposition behaupten kann“, sagte Peter Leibinger, Geschäftsführender Gesellschafter des Laserherstellers Trumpf.
Die definierten Leitmärkte Produktion, Gesundheit, Kommunikation, Beleuchtung und Energie bieten ein enormes Innovationspotenzial für die Zukunft. „In diesen Märkten liegen die globalen gesellschaftlichen und umweltpolitischen Herausforderungen. Die Photonik hat einen Schlüssel dazu, diese Probleme zu lösen“, meinte Prof. Dr. Andreas Tünnermann, Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF Jena.
Gute Fachkräfte für Photonik-Branche entscheidend
Allerdings muss sich die Branche um ihre Fachleute kümmern. „Geeignete Fachkräfte sind ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Erfolg der Photonik in Deutschland. Wir haben viele hervorragend ausgebildete junge Menschen, die müssen wir für die Branche begeistern“, sagte Günther Braun, Geschäftsführer der Rofin-Sinar-Gruppe. „Der Paradigmenwechsel zum Halbleiterlicht, das junge Gebiet der organischen Elektronik, der Weg der Biophotonik in die Kliniken und die Plasmamedizin bieten gewaltige Chancen und hoch interessante Beschäftigungsfelder“, so Braun. „Für die energiesparende und flexible Fertigung empfehlen sich photonische Prozessketten.
Die Dynamik in den photonischen Technologien wird künftig einen schnelleren Transfer von den Forschungseinrichtungen in die Industrie erfordern, heißt es in der Mitteilung. „Wir müssen interdisziplinäre Ansätze forcieren und neue Forschungsgebiete frühzeitig an die Anforderungen der industriellen Praxis heranführen“, merkte Dr. Ulrich Simon an, Geschäftsführer von Carl Zeiss Microimaging.
Photonik-Branche kehrt 2010 zum Wachstum zurück
Für 2010 stehen die Zeichen bei den Unternehmen im Bereich der Photonik laut Mitteilung wieder auf Wachstum, nachdem 2009 die Finanz- und Wirtschaftskrise auch in der Photonik zu einem Produktionsrückgang um 20,4% auf 18,4 Mrd. Euro geführt hatte. Die Branche beschäftigte 2009 120000 Mitarbeiter, ein Minus von 6% im Vergleich zum Vorjahr. Ziel der Branche sei es, bis 2015 20000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.
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