Industrie 4.0 Deutschland (nur) auf Platz 3

Redakteur: Peter Königsreuther

Laute Umfrage des Bitkom e. V. rangiert Deutschland auf Platz drei bei der Umsetzung von Industrie 4.0. Obwohl jede vierte Maschine bereits „smart“ sei, reiche das nicht. Halle 4, Stand D30.

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Bitkom-Präsident Achim Berg zur Industrie-4.0-Situation in Deutschland: „'Industrie-4.0-Light' funktioniert nicht. Deutsche Unternehmen müssen das mit Mut, Konsequenz und viel höhreren Investitionen angehen, um den Anschluss zu den USA und Japan in Zukunft nicht zu verpassen.“
Bitkom-Präsident Achim Berg zur Industrie-4.0-Situation in Deutschland: „'Industrie-4.0-Light' funktioniert nicht. Deutsche Unternehmen müssen das mit Mut, Konsequenz und viel höhreren Investitionen angehen, um den Anschluss zu den USA und Japan in Zukunft nicht zu verpassen.“
(Bild: Königsreuther)

Mit den Worten „Soviel IT hatten wir noch nie auf einer Hannover Messe“ eröffnete Achim Berg, Präsident des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e. V. (Bitkom) heute die Pressekonferenz seines Verbandes. Basis der Informationen war eine in nahezu allen Branchen Deutschlands veranstaltete Umfrage zur Umsetzung und Einstellung bezüglich Industrie 4.0, an der 553 Unternehmen teilgenommen haben, wie es heißt.

Die Digitalisierung sollte schneller voran kommen

Immerhin wissen 83 % der Befragten Unternehmen, dass die Digitalisierung und Vernetzung Garanten für die Wettbewerbsfähigkeit sind, wie Bitkom-Präsident Achim Berg im Rahmen einer Pressekonferenz berichtete. Jetzt gehe e darum den kompletten Maschinenpark aufzurüsten und ganze Geschäftsmodelle von analog auf digital zu transformieren.

Die meisten Player gehen vorwiegend strategisch vor, wie es heißt. Allerdings planten die Unternehmen durchschnittlich nur 5 % ihres Umsatzes für Investitionen in die Umsetzung der „vierten Industriellen Revolution“ ein. Berg: „42 % der Unternehmen kümmern sich heute nur in Teilbereichen um die Digitalisierung.“

Nach Ansicht von Berg ist das bei Weitem zu wenig, um mit dem Spitzenreiter USA und Japan an zweiter Stelle Schritt zu halten. Die Stärke der USA basiere auf der Offenheit, mit der neue, digitale Geschäftsmodelle entwickelt und voran getrieben würden. Diese Denkweise, so Berg, fehlt bei vielen deutschen Playern. Man halte zu sehr an zwar noch funktionierenden Systemen fest, doch werde sich die Marktlandschaft in den nächsten Jahren deutlich wandeln. Wer auf dem Weg dorthin die Weichen in die Smart Factory nicht gestellt habe, fungiere gegebenenfalls als Schlusslicht. Besonders betroffen mache die Tatsache, dass noch vor rund einem Jahr über 60 % der Entscheider mit dem Thema nichts anzufangen wussten. Dennoch, so Berg, hat sich seither viel bewegt. Doch es könnte noch deutlich mehr sein.

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