Elektrotechnik Deutschland und Frankreich rücken bei der Digitalisierung enger zusammen

Redakteur: Robert Horn

Der deutsche Elektrotechnik-Verband ZVEI und sein französischer Partnerverband FIEEC wollen den digitalen Binnenmarkt in Deutschland stärken – und haben dazu jetzt eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Kernpunkt der gemeinsamen Anstrengungen: ein vertrauensvoller Umgang mit Daten.

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Es gilt, die Entwicklung des digitalen Binnenmarktes voranzutreiben: ZVEI-Präsident Michael Ziesemer unterschreibt die deutsch-französische Erklärung zur Digitalisierung der Industrie.
Es gilt, die Entwicklung des digitalen Binnenmarktes voranzutreiben: ZVEI-Präsident Michael Ziesemer unterschreibt die deutsch-französische Erklärung zur Digitalisierung der Industrie.
(Bild: FIEEC)

„Europa steht an einem Scheidepunkt: Die Herausforderungen der digitalen Transformation können nur von einem geeinten Europa gestemmt werden”, sagte Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie auf der ersten gemeinsamen Industriekonferenz mit dem französischen Partnerverband FIEEC in Paris. „Auf Basis gemeinsamer Werte wollen wir Europa weiter stärken. Wir sind überzeugt, dass der deutsch-französische Motor die Kraft hat, um auch andere EU-Mitgliedstaaten mitzunehmen“, so Ziesemer weiter.

„Unsere Branchen sind Lösungsanbieter und stark im europäischen Binnenmarkt verankert, weil sie gesellschaftliche Bedarfe bedienen“, bekräftigte Gilles Schnepp, Präsident des FIEEC – Fédération des Industries Electriques, Electroniques et de Communication. „Künftig wollen FIEEC und ZVEI noch enger zusammenarbeiten, um die Herausforderungen des digitalen Wandels zu bewältigen. Unser gemeinsames Ziel ist ein smartes Europa, das Wachstum und Beschäftigung sichert”, so Schnepp.

Sicherer Umgang mit Daten gerfordert

Auf der Konferenz mit dem Schwerpunkt „Industrie 4.0/Industrie du Futur“ unterzeichneten die beiden Verbandspräsidenten eine gemeinsame Erklärung zur Digitalisierung der Industrie, die an führende deutsche und französische Politiker übergeben wurde. Höchste Priorität wird darin den Themen Cybersicherheit sowie dem vertrauensvollen Umgang mit Daten beigemessen. Standards müssen so gestaltet sein, dass sie auch international Anwendung finden können. Darüber hinaus wollen sich beide Partner für die weitere Entwicklung und Harmonisierung des europäischen digitalen Binnenmarkts einsetzen, um eine digitale Fragmentierung in Europa zu vermeiden.

Die beiden Verbände machten deutlich, dass die immer schneller voranschreitende Digitalisierung auch die Politik fordere. Der digitale Wandel brauche Vertrauen und Sicherheit. Cybersicherheit sei Voraussetzung für eine sichere Kommunikation. Unabdingbar sei auch der verantwortungsvolle Umgang mit personen- und nicht-personenbezogenen Daten.

Das bilaterale Treffen ist Ergebnis einer seit Langem bestehenden und vertrauensvollen Partnerschaft zwischen FIEEC und ZVEI. Insgesamt nahmen über 250 Entscheidungsträger aus Politik, Industrie und Gesellschaft an der Verbändekonferenz teil. Deutlich wurde, dass nur ein geeinigtes Europa die Herausforderungen der Digitalisierung annehmen kann und so Wachstum, Beschäftigung und Innovation sichern kann.

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