Frauenquote ignoriert Deutz trennt sich von Vorstandsvorsitzendem
Quelle: dpa
Weil er in Sachen mehr Frauen in Vorständen nicht adäquat reagierte, musste Frank Hiller seinen Hut nehmen. Er geht mit sofortiger Wirkung. Hier mehr dazu.
Blick in den Deutz-Motorenbau in Köln. Hier sind offensichtlich ganze Kerle gefragt. Im Vorstand ist das seit 2021 anders. Deshalb verlor der Vorsitzende Frank Hiller jetzt seinen Chefposten.
(Bild: Deutz / N. H. Mueller)
Nach Differenzen über den Umgang mit den geltenden Vorgaben für mehr Frauen in Vorständen musste der Chef des Kölner Motorenbauers Deutz, Frank Hiller, nach einstimmigem Beschluss, sofort seinen Posten räumen. Übergangsweise übernimmt der bisherige Finanzvorstand und Arbeitsdirektor Sebastian Schulte. Der Aufsichtsrat habe bereits einen Prozess eingeleitet, um den leeren Stuhl im Vorstand im Sinne des Zweiten Führungspositionen-Gesetzes in Zukunft mit einer Frau zu besetzen.
Mit Schulte kommt laut Deutz ein führungsstarker Analytiker und Teamplayer an den Vorstandstisch. Er bringe genau die Kompetenzen mit, die in der nächsten Phase der Unternehmensentwicklung benötigt würden: Die profitable Transformation des Konzerns, hin zu einem führenden Anbieter klimaneutraler Mobilitätsalternativen für den Off-Highway-Bereich.
Das müssen große Unternehmen jetzt beachten
Bisher ist die Chefetage bei Deutz-Motorenbau also (noch) von vier Männern besetzt. Doch seit August 2021 müssen große Unternehmen nach dem sogenannten Zweiten Führungspositionen-Gesetz neue Regeln zur Besetzung von Spitzenpositionen beachten. Börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit über 2.000 Beschäftigten, die mehr als drei Vorstände haben, müssen demnach bei Nachbesetzungen in der Top-Management-Etage mindestens eine Frau im Vorstand haben.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass es eine Diskussion über die Umsetzung der Vorgabe gegeben habe. Das verkündeten auch diverse Medien, heißt es. Man habe insbesondere darüber diskutiert, wie alles vorausschauend am besten erfolgen könne. Dabei habe es unterschiedliche Auffassungen gegeben. Am Ende hat der Aufsichtsrat die Entscheidungen zur Abberufung von Hiller beschlossen.
Einstimmig aus dem Vorstand bei Deutz-Motorenbau in Köln abberufen, ist der Vorsitzende Frank Hiller. Er stolperte über das Zweite Führungspositionen-Gesetz. Bis eine geeignete Frau für den Job gefunden ist, übernimmt aber erst mal wieder ein Mann. (Bild: Deutz)
Und spätestens Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023 hätte außerdem eine Vertragsverlängerung bei zwei der bisher vier Vorstandsmitglieder angestanden, merkte der Sprecher an.
Vorgänge bei Deutz gleichen einem Super-GAU
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bezeichnete die Vorgänge bei Deutz wörtlich als Super-Gau. So etwas dürfe schlichtweg nicht passieren, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Hier müsse der Aufsichtsrat und vorne weg der Aufsichtsratsvorsitzende frühzeitig die Weichen stellen, um die nötigen Entscheidungen zu treffen. Die Vorgaben des Zweiten Führungspositionen-Gesetzes seien aber speziell für mittelständisch geprägte Unternehmen eine große Herausforderung, gab Tüngler im Zuge dessen zu.
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Stand vom 15.04.2021
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