Cebit 2017 Die Digitalisierung als greifbares Erlebnis
Trendthemen wie künstliche Intelligenz, Drohnen oder IoT, dazu prominente Sprecher wie Edward Snowden und Japan als Partnerland: Die diesjährige Cebit verspricht, spannend zu werden.
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Ende letzten Jahres sorgte ein Artikel im Internet für Furore. Darin wird beschrieben, wie ein auf Big-Data-Analysen spezialisiertes Unternehmen Donald Trump durch neuartiges Politmarketing zum Sieg verholfen hat. Der Artikel von „Das Magazin“ aus der Schweiz zeichnete ein düsteres Bild der Manipulierbarkeit durch digitale Algorithmen und moderne Analyse-Tools.
Entworfen hat dieses System der Psychologe und Stanford-Professor Michael Kosinski. Er ist einer der hochkarätigen Gäste, die auf den diesjährigen Cebit Global Conferences sprechen werden. Er wird sich genau mit der Frage beschäftigen, die alle, die den Artikel über ihn gelesen haben, auf den Nägeln brennt: Können Big-Data-Strategien tatsächlich Wahlen beeinflussen?
Neben dem bereits erwähnten Whistleblower Edward Snowden finden sich weitere namhafte Sprecher der digitalen Ära im Programm, etwa der Atari-Gründer Nolan Bushnell, Johann Jungwirth, CDO der Volkswagen Group, oder Prof. Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka, der seinen digitalen Zwilling vorstellen wird.
Die Drohnen fliegen wieder
Seit letztem Jahr haben Drohnen einen festen Platz auf der Cebit. Nach der Premiere 2016 wird es in diesem Jahr einen Drone Park geben, der von der Cebit und Intel gemeinsam ausgerichtet wird. Dort wollen beide Unternehmen das breite Einsatzspektrum von Drohnen im industriellen Einsatz vorführen. „Der Intel Cebit Drone Park wird eindrucksvoll präsentieren, in welch unterschiedlichen Szenarien digital gesteuerte Drohnen inzwischen sinnvoll eingesetzt und wie neue Geschäftspotenziale erschlossen werden können“, kommentiert Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG, das Projekt.
Ein ganz eigenes Flair bringt das Partnerland der Cebit, Japan, mit nach Hannover. Der japanische Länderpavillon ist der bisher größte in der Geschichte der Cebit, auch der japanische Premierminister Shinzo Abe wird vor Ort sein. Mit im Gepäck hat das Partnerland sein Programm „Society 5.0“, das die Herausforderungen der japanischen Volkswirtschaft, insbesondere die zunehmende Überalterung der Gesellschaft, Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen, adressiert.
Ein Roboter, der sich reproduziert
Als absolutes Trendthema hat die Cebit die künstliche Intelligenz ausgemacht, entsprechend prominent sind kognitive Lösungen in den Messehallen zu finden. Works Applications aus Japan etwa wird die auf künstlicher Intelligenz basierende ERP-Lösung AI Works vorstellen. Das IT-Unternehmen Semvox zeigt mit einer KI-basierten Dialogentwicklungsplattform, wie Sprachsteuerung mit kognitiver Unterstützung funktioniert. Und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) stellt in Kooperation mit Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – das Thema vernetzte autonome Systeme vor. Zu bestaunen gibt es einen Industrieroboter, der unter anderem seinesgleichen völlig autonom zusammenbauen kann. Auch IBM wird die kognitive Watson-Technologie im Einsatz zeigen.
„Auf der Cebit 2017 geht es mehr denn je darum, die Digitalisierung erlebbar und anfassbar in Szene zu setzen“, sagt Frese. Deshalb präsentieren ausgesuchte Aussteller ihre Showcases überall auf der Messe – und sollen damit die Digitalisierung greifbar machen. Spannend ist dabei vor allem die breite Palette der Anwendungen: So kutschiert ein autonom fahrender Bus Gäste zwischen den Messehallen herum; der Softwarehersteller Asseco Solutions zeigt, wie ein ERP-System zur Schaltzentrale für den gesamten Produktions- und Serviceprozess wird; Airbus Cybersecurity stellt ein sicheres Fernwartungskonzept für vernetzte Produktionsinfrastrukturen vor und bei Vodafone erleben Besucher die Zukunft des Automobils.
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