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Wenn der Roboter stapelt und schichtet
Sind die Kleinteile dann verpackt, werden in Zukunft immer häufiger automatisierte Systeme dafür sorgen, dass sie korrekt auf den jeweiligen Ladungsträgern, zum Beispiel Paletten, verstaut werden. Das ist sowohl auf die immer leistungsfähigere Produktion und häufigere Produktwechsel als auch auf ergonomische Gesichtspunkte sowie älter werdende Mitarbeiter zurückzuführen.
Elmar Stöve, Geschäftsführer von Ro-Ber Industrieroboter, ist der Meinung, dass das im industriellen Umfeld bisher vernachlässigt worden ist. De-/Palettieranwendungen, aber auch Kommissionieranwendungen rücken ihm zufolge in der Industrie immer mehr in den Fokus. „Die, allgemein gesprochen, Handhabungsanwendungen im industriellen Umfeld beziehen sich beispielsweise auf die Handhabung von Kartonware, Säcken, Fässern, Kanistern, immer häufiger aber auch auf die Handhabung von Behältern“, so der Experte. „Das Produktspektrum im industriellen Bereich ist sehr umfassend.“ Als Beispiel nennt er das Handling von Behältern im Wareneingang bei einem großen Hersteller von Schaltgeräten. Dort sind Behälter bis 40 kg Einzelgewicht mit Halbzeugen zu depalettieren. Hier ist die Gesamtmasse auch inhomogen im Behälter verteilt, was die Greiftechnik komplexer machen kann. Im Warenausgang werden die Behälter mit Fertigteilen wieder palettiert, um so an das zentrale Versandzentrum geliefert zu werden. Im Extremfall übernimmt eine Roboteranlage sowohl die Palettierung als auch die Depalettierung sowie das Leerpalettenmanagement. „Natürlich sind diese Anlagen in die datentechnische Umgebung des Kunden eingebunden, um so auch Bestandsführungen online zu managen“, erklärt Stöve.
Ein großer Vorteil, von dem seine Systeme profitieren, ist, dass sich die Anwendungen im industriellen Bereich nicht sehr von denen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie unterscheiden. So lassen sich die Technologien aus den Branchen, in denen sie schon sehr stark verwendet werden, transferieren. „Die wenigen Unterschiede liegen darin begründet, dass die Handhabungsgüter im industriellen Umfeld, wie Kartons, Fässer und auch Behälter, in der Regel schwerer sind. Außerdem sind die Umgebungsbedingungen zum Teil rauer, beispielsweise aufgrund von Staubentwicklungen, Extremen in der Umgebungstemperatur oder auch Schwankungen in der Umgebungstemperatur“, präzisiert Stöve.
Dem Experten zufolge ist es gar nicht so einfach zu sagen, wann ein solches System für ein Unternehmen sinnvoll ist. Es kommt hier auf eine genaue Prozessanalyse an. So scheint es auf den ersten Blick nicht nötig, bei einer Palettieranwendung mit nur wenigen Kartons pro Minute zu automatisieren. Allerdings müssen auch die Aufwendungen um die eigentliche Palettierung herum betrachtet werden. Gibt es häufig Artikelwechsel oder Wechsel von Palettentypen sowie viele unterschiedliche Etikettierungen, kann ein automatisches System wieder lohnend sein. Auch das Thema Ergonomie spielt hier eine Rolle und kann für Palettieranlagen sprechen.
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