Kommentar Die Party in der Investitionsgüterindustrie geht doch weiter

Redakteur: Ken Fouhy

Seit dem vergangenen Herbst sprechen Makroökonomen und Wirtschaftsauguren von einer anstehenden Rezession. Der steigende Euro-US-Dollar-Wechselkurs, die inflationären Energiepreise sowie die Kredit- und Immobilienkrise in den USA seien eine Bedrohung für das Wirtschaftswachstum in Deutschland, so die propagierte Meinung.

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Doch Monat für Monat widerlegen die Auftragseingangszahlen der deutschen Investitionsgüterbranchen die Aussagen der Pessimisten. So auch die neuesten Zahlen des Branchenverbandes VDMA: Im Februar sind die Auftragseingänge wieder stark gestiegen – insgesamt waren sie um 10% höher als im Vorjahr. Erfreulicherweise sind es vor allem die Inlandsbestellungen, die zum Wachstum beitragen: mit einem Plus von 12% zum Vorjahresfebruar.

Auch der Geschäftsklimaindex des Münchener IFO-Instituts steigt wieder an, so dass eine weitere Zunahme der Beschäftigtenzahlen im produzierenden Gewerbe in diesem Jahr fast sicher ist.

Das sind ideale Voraussetzungen für Investitionsgütermessen wie Grindtec, Metav, Wire + Tube, Hannover-Messe, Resale, Control, Interpack, Cemat und Automatica – alle mit Terminen im ersten Halbjahr 2008. Die drei Messen Metav, Wire + Tube, die erstmalig in der vorletzten Woche auf dem Düsseldorfer Messegelände parallel veranstaltet wurden, haben denn auch von dieser starken Nachfrage profitiert.

Von allen drei Messen wurde zwar nur ein geringer Anstieg bei den Besucherzahlen (6% mehr als im Vorjahr auf 52 000 bei der Metav) gemeldet, aber was die Geschäftsabschlüsse und Verkaufs-Leads angeht, so war im Vergleich zu den vorherigen Veranstaltungen im Jahr 2006 ein starkes Plus zu verzeichnen. Ob die Messen 2010 wieder parallel stattfinden werden, ist nach Aussage der Veranstalter VDW und Messe Düsseldorf noch nicht entschieden. Der erhoffte Besucheraustausch zwischen den Messen ist anscheinend nicht eingetreten.

Und alle drei Messen brauchen Platz, um mehr Ausstellungsfläche anbieten zu können, was bei dem ausverkauften Gelände in Düsseldorf derzeit nicht machbar ist. Eines aber ist sicher: Der wirtschaftliche Aufschwung wird nicht bis zu den nächsten Veranstaltungen im Frühjahr 2010 andauern.

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