Cebit 2011 Die Sorge mit den Teenagern ist unbegründet
Auf der Cebit wird 2011 erlebbar, wie IT- und Anwenderindustrien zusammenwachsen, sagt Frank Pörschmann, bei der Deutschen Messe verantwortlich für die weltgrößte IT-Messe, im Interview mit MM-Maschinenmarkt. Und er erklärt, warum Relevanz ihm wichtiger ist als Besucherzahlen.
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Herr Pörschmann, Deutsche Messe-Vorstand Ernst Raue sagte im MM-Interview zur Cebit 2010, die Messeleitung habe intensiv an einem Arbeitsklima für mittelständische Unternehmen gearbeitet. Müssen Führungskräfte wegen den Consumerprodukten auf der Cebit Life befürchten, dass wie zur Jahrtausendwende wieder Teenager mit Luftballons durch die Hallen ziehen?
Pörschmann: Nein, die Cebit bleibt eine Veranstaltung, auf der das Geschäft im Mittelpunkt steht. Die Sorge mit den Teenagern ist unbegründet, unsere Alterbeschränkung für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gilt unverändert.
Im Bereich Cebit Life präsentieren wir Anwendungsszenarien von Lösungen, die für den Gebrauch durch den Konsumenten bestimmt sind, aber für solche hochkomplexe Technik wie etwa die Heimvernetzung benötigt man den Geschäftsaustausch zwischen Händlern, Systemintegratoren und Produzenten. Und eben diesen bieten wir dazu eine Plattform.
Im Übrigen entspricht die Aufteilung der Cebit in vier Themenbereiche den Wünschen vieler Mittelständler, die mit ihren knappen Ressourcen wenig Aufwand für die Vorbereitung des Besuchs treiben wollen. Ihnen erleichtert die neue Struktur die Orientierung.
Allerdings findet in den Hallen 4, 5 und 6, in denen die Businessanwendungen traditionell zu Hause sind, ein Stühlerücken statt, so dass mancher Besucher seinen Lieferanten nicht mehr am gewohnten Standort finden wird.
Pörschmann: Ich freue mich über die neue Aufstellung, denn sie spiegelt die Marktdynamik wieder. Sie hat aber keine Auswirkungen auf die Besucher, denn die haben sich auch in der Vergangenheit genau überlegt, welche Ziele sie verfolgen und welche Termine sie dafür vereinbaren.
Zudem bieten wir Orientierungshilfen an: Mit unserer Cebit-App laden Interessierte den Katalog auf ihr Smartphone und finden mit der Navigationsfunktion den Weg zu den Ständen. Beim Matchmaking auf der Website cebit.de können interessierte Fachbesucher die für sie relevanten Themen angeben und bekommen von uns passende Geschäftspartner und sogar feste Termine mit diesen vorgeschlagen. Wir bringen Geschäftssuchende zusammen, die sich vielleicht ewig fremd geblieben wären.
Was können Führungskräfte aus dem Maschinenbau auf der Cebit erwarten?
Pörschmann: Wir beobachten die zunehmende Verschmelzung der IT- und Anwenderindustrien. Die Informations- und Kommunikationstechnik wird immer mehr zum Innovations- und Wachstumstreiber in anderen Branchen – auch stark in der Produktion. Beispiele sind die Maschinenkommunikation, die Sensorik, die Energieeffizienz oder der Automobilbau.
So werden auf der Cebit erstmals neue Fahrzeugmodelle von Ford und Land Rover ihre Deutschland-Premiere feiern. Diese Entwicklung entspricht nicht der traditionellen Positionierung der Cebit. Aber die Branchen nähern sich einander an und wir wollen Innovation erlebbar machen und zeigen wo sie auftritt – derzeit an den Industriegrenzen.
Und hier liegt das Geschäftspotenzial. Insofern werden für den Maschinenbau relevante Themen auch bei uns immer stärker zu sehen und erleben sein. Das freut mich sehr, denn dann verschwindet IT nicht mehr im Hintergrund, sondern wird sichtbar, wenn eine Maschine mit einer anderen twittert oder ein Roboter ferngesteuert über einen Parcours fährt.
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