IT Diese 15 Backup-Sünden sollten Sie vermeiden

Von Thomas Joos

Bei der Sicherung von Daten machen viele Anwender und IT-Profis Fehler, die zu großen Problemen führen können. Entweder gelangen Daten in falsche Hände, oder die Sicherung steht nicht so zur Verfügung, dass sich Daten wiederherstellen lassen.

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Eine Backup-Taste gibt’s leider in der realen Datenwelt nicht – stattdessen drohen Fallen, die zu Datenverlust und den damit verbundenen Konsequenzen führen können.
Eine Backup-Taste gibt’s leider in der realen Datenwelt nicht – stattdessen drohen Fallen, die zu Datenverlust und den damit verbundenen Konsequenzen führen können.
(Bild: ©BigNazik - stock.adobe.com)

Privatanwender, Freiberufler und Unternehmen sollten darauf achten, bei der Datensicherung keine Fehler zu machen. Fehler können in diesem Bereich zu Datenverlust, Probleme mit dem Datenschutz und finanziellen Einbußen führen. Wir zeigen in diesem Beitrag die 15 schlimmsten Fallen – und wie sich diese vermeiden lassen.

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1. Keine Datensicherung machen

Der größte Fehler, den Anwender oder Profis machen können, ist, keine Sicherung durchzuführen. Das kann bei Ausfall von Datenträgern, Malware-Angriffen oder bei versehentlichem Löschen von Daten zu Problemen führen, weil sich die Daten nicht mehr wiederherstellen lassen. Auch bei Neuinstallationen oder bei anderen Datenverlusten kann eine Sicherung eine wertvolle Hilfe sein. Liegt keine Sicherung vor, sind die Daten verloren, wenn sie vom Speichermedium gelöscht wurden.

2. Cloud-Daten nicht sichern

Im Falle von Cloud-Lösungen wie Microsoft Azure oder Microsoft 365 verlassen sich viele IT-Profis auf den Anbieter. Allerdings führt Microsoft keine Datensicherung durch, sondern stellt nur die Plattform bereit. Zwar gibt es in Microsoft 365 auch einen Papierkorb, doch ersetzt dieser keine Datensicherung.

3. Synchronisierung statt Backup machen

Viele Anwender verwechseln Synchronisierungen mit Backups. Beim Synchronisieren werden die Daten zwar auf einen anderen Datenträger oder die Cloud synchronisiert und sind daher auch mehrfach vorhanden, allerdings ist das keine Sicherung. Denn auch Änderungen an den Daten oder gelöschte Daten werden synchronisiert. Dabei können natürlich Daten verloren gehen.

4. Backups nicht verifizieren und testen

Es ist ein Fehler, die Backups nicht regelmäßig zu verifizieren und zu überprüfen. Ist die Konsistenz der Sicherung nicht sichergestellt, kann es schnell passieren, dass eine Wiederherstellung nicht möglich ist, weil das Backup nicht richtig erstellt wurde.

5. Daten nicht richtig sichern: vollständig, verschlüsselt, automatisiert und regelmäßig

Damit Daten im Notfall auch zur Verfügung stehen, müssen sie vollständig, automatisiert und regelmäßig zur Verfügung stehen. Nur dann ist sichergestellt, dass immer aktuelle Daten zur Wiederherstellung gesichert sind. Die Datensicherungen sollten darüber hinaus auch verschlüsselt durchgeführt werden, damit keine unbefugten Personen Zugriff auf die gesicherten Daten haben.

Hier spielt es außerdem eine wichtige Rolle, dass das Kennwort für verschlüsselte Sicherungen nicht verloren geht, da ansonsten kein Zugriff mehr auf die Sicherung besteht.

6. Zu wenige Daten sichern

Viele Anwender und Admins sichern nur die notwendigsten Daten. Das kann bei erforderlichen Wiederherstellungen schnell zu einem Problem führen. Besser ist es, alle Daten zu sichern, damit bei einer Wiederherstellung auch alle Daten zur Verfügung stehen. In jedem Fall sollte man vermeiden, dass bei der Sicherung zu wenige Daten gesichert werden.

7. Sicherungen nicht regelmäßig oder in zu großen Abständen anfertigen

Kommt es zu einem Ausfall der Speichermedien und sind Wiederherstellungen notwendig, sind alle Daten verloren, die seit der letzten Sicherung gespeichert wurden. Daher sollte die Sicherung so regelmäßig wie möglich erfolgen. Viele Unternehmen sichern Daten daher oft in sehr kurzen Abständen.

Continuous Data Protection (CDP) ist mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Backup-Strategien. Wenn im Netzwerk Server oder Workloads im Einsatz sind, die ununterbrochen zur Verfügung stehen müssen und bei denen die Wiederherstellung in kürzester Zeit ohne Datenverlust abgewickelt werden muss, gehört CDP zu den wichtigen Bestandteilen bei der Datensicherung.

Tägliche oder halbtägliche Sicherungen reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Daten spielen eine immer größere Rolle, und ihr Verlust führt zwangsläufig auch zu finanziellem Verlust beim Unternehmen. Hier spielt CDP eine zentrale Rolle, um die Verfügbarkeit von Serverworkloads zu verbessern.

Werden Daten nur einmal am Tag gesichert und gehen Daten kurz vor der Datensicherung verloren, sind die noch nicht gesicherten Daten auch weg. Mit Near-CDP werden solche Probleme reduziert, mit True-CDP nahezu verhindert. Immer mehr Sicherungslösungen für virtuelle Umgebungen unterstützen auch CDP. Hier muss abgewogen werden, welche Intervalle sinnvoll sind und welche VMs in der Umgebung durch CDP gesichert werden sollen.

8. Windows-Systemwiederherstellung nicht nutzen

Die Systemwiederherstellungspunkte in Windows 10 und Windows 11 sind standardmäßig nicht aktiv. Dieser Schutz sollte aber auf jeden Fall aktiviert werden, damit im Notfall Windows wiederhergestellt werden kann. Das hilft auch bei der Wiederherstellung von Daten. Der Computerschutz kann in Windows 10 und Windows 11 über „sysdmc.cpl“ auf der Registerkarte „Computerschutz“ aktiviert werden. Wiederherstellen lassen sich die Systemwiederherstellungspunkte wiederum über das Tool „rstrui.exe“.

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