Lagerung Effiziente Lagerung: 80 % mehr Platz dank Brückensystem
Ein effizientes Materialhandling, der Ausbau der Lagerkapazitäten sowie die Erweiterung des Produkt- und Leistungsspektrums – das waren die Hauptanforderungen von Topp Stahl an ein neues Lagersystem. Gemeinsam mit der Friedrich Remmert GmbH war die perfekte Lösung für den Hagener Stahlhändler schnell gefunden: Ein Brückenlager, das eine Verdreifachung der Lagerkapazität bedeutet.
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Heute bestellt, morgen geliefert. Unter dem Geschäftsmotto „Stabstahl à la carte“ bietet die Topp Stahl GmbH ihren Kunden ein umfangreiches Produkt- und Serviceangebot. Seit 1995 ist der mittelständische Familienbetrieb die Adresse für hochwertige Stahlprodukte: Egal ob Flach-, Vierkant-, Breitflach- oder Rundstahl – der Stahlhändler hat alle Produkte auf Lager. „Wir liefern alle Stähle in verschiedenen Güten und Längen deutschlandweit innerhalb von nur 48 Stunden. Darüber hinaus wird das Material auf Wunsch angearbeitet. Auch Abmessungen in Streichholzschachtelgröße sind für uns keine Herausforderung“, erklärt Martin Gelfuß, Geschäftsführer bei Topp Stahl.
Um den anspruchsvollen Kundenanforderungen gerecht zu werden und Aufträge schnell und effizient abzuwickeln, kommt es vor allem auf die richtige Lagerstrategie an. Bis vor kurzem bevorratete der Betrieb das breite Produktspektrum verteilt auf Hürden in der zentralen Lager- und Fertigungshalle sowie in einem Außenlager. Der Materialnachschub wurde via Gabelstapler reguliert. Zeitintensive Umlagerungen gehörten zum Alltag von Topp Stahl. Ein weiterer Nachteil der Außenlagerung: Die Stahlprodukte waren stets der Witterung ausgesetzt. Die so entstandenen Rostspuren stellten für die robusten Werkstoffe kein Problem dar – entsprachen aber nicht dem Qualitätsgedanken von Topp Stahl. Auch der Platzverlust war enorm. Die Lagermethode beanspruchte eine Fläche von insgesamt mehr als 5600 m2. Da die Lagerhaltung durch das breite Produktspektrum bald an ihre räumlichen Grenzen stieß, machte sich der Stahlexperte auf die Suche nach einer effizienteren Lagerlösung.
Ein Brückenlager ist die Wahl
Mit der Friedrich Remmert GmbH, Hersteller von Lagersystemen für Langgüter und Bleche, war der richtige Partner an der Seite des Stahlhändlers schnell gefunden. „Insbesondere die Langlebigkeit der Systeme und das umfangreiche Serviceangebot von Remmert haben uns auf Anhieb überzeugt. So haben wir auch nach der Lagerintegration immer einen Ansprechpartner an unserer Seite. Durch die Standortnähe ist außerdem schnell ein Mechaniker vor Ort“, erklärt Robin Topp, ebenfalls Geschäftsführer bei Topp Stahl. Gemeinsam mit dem Stahlexperten entwickelte Remmert ein intelligentes Lagerkonzept, das perfekt auf die Ansprüche von Topp Stahl abgestimmt war. Im Mittelpunkt des Projektes standen zum einen die optimale Ausnutzung der bisherigen Lagerfläche sowie ein schneller und effizienter Materialzugang. Zum anderen sollte das Personal entlastet und eine höhere Lagertransparenz ermöglicht werden.
„Als Topp Stahl mit seinen Wünschen an uns herantrat, war die Lösung für uns recht schnell klar. Unser Brückenlager ist ein Erfolgsgarant für die komplexen Anforderungen des Stahlexperten. Um den vorhandenen Platz für die wertschöpfende Produktion freizusetzen, haben wir das Automatiksystem in Silobauweise errichtet“, erklärt Matthias Remmert, Geschäftsführer von Remmert. Bereits nach 7 Monaten wurde das Automatiklager in Betrieb genommen. Auf über 17 Gassen bietet das System mit seiner kompakten Bauform Platz für 841 Lagerplätze à 5 t Traglast. Bis zu 4.000 t Stahl lagern heute auf nur 370 m2 Fläche. Um einen bestmöglichen Materialfluss zu ermöglichen, verfügt die Anlage über zwei Lagerstationen: Eine Schnellwechselstation für die Ein- und Auslagerung sowie für die Kommissionierung. Eine Einfachwechselstation beliefert die nahegelegene Anarbeitung. „Die Inbetriebnahme verlief absolut reibungslos“, berichtet Martin Gelfuß. „Einzig das Regalbediengerät musste noch einmal nachjustiert werden, da das Gewicht der beladenen Kassetten doch höher war, als zunächst vermutet. Ein Mechaniker von Remmert hat diese Anpassung schnell durchgeführt.“
Spielend leicht gelagert
Der Materialfluss gestaltet sich heute einfacher denn je: Die Werkstoffe werden via Hallenkran vom LKW geladen und direkt neben dem Brückensystem bereitgestellt. Im Anschluss erfolgt die Einlagerung über die Schnellwechselstation in das System. Einsortiert wird nach dem chaotischen Prinzip. Die eingehende Ware wird dabei fahrwegoptimiert auf dem Lagerplatz gelagert, der dem anstehenden Auslagerungsauftrag am nächsten liegt. Die Lagerbewegungen erfolgen dadurch wesentlich schneller. Steht ein neuer Kommissionier- oder Anarbeitungsauftrag an, lagert das Regalbediengerät (RBG) die Kassette mit den angeforderten Produkten an der entsprechenden Station aus. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Wege: Im ersten Fall werden die Stahlprodukte zur Schnellwechselstation transportiert. Der Vorteil: Während die Komponenten aus der ersten Kassette kommissioniert werden, kann das RBG bereits den nächsten Ladeträger holen und die beiden dann im fliegenden Wechsel tauschen.
Nach der Materialentnahme wird der erste Ladeträger auf der Station gepuffert. Anschließend werden die Artikel gebündelt, verpackt und auf den LKW geladen. Steht ein Auftrag für die Anarbeitung an, werden die Produkte hingegen an der Einfachwechselstation bereitgestellt und an einer der beiden Bandsägen bearbeitet. Gesteuert wird der gesamte Vorgang über die Remmert-Software Pro WMS Enterprise. Das Lagerverwaltungssystem gewährleistet Topp Stahl einen durchgängigen Materialfluss und dokumentiert zugleich alle Bestände.
Mit der Integration des neuen Automatiksystems hat Topp Stahl seine Lagerfläche um 80 % reduziert. Die „Brücke“ gewährleistet darüber hinaus ein zügiges und vereinfachtes Materialhandling. Als Resultat des Projektes schlägt der Stahlhändler heute rund 600 t Stahl pro Monat um. Das sind etwa 200 t mehr als vor der Lagerumstrukturierung. „Wir zeichnen uns seit jeher durch kurze Lieferzeiten und einen hohen Servicegrad aus. Durch das neue System verkürzen sich unsere Reaktionszeiten noch weiter. Beispielsweise benötigen wir für eine Abmessung in der Anarbeitung heute weniger als zwei Minuten – knapp 18 Minuten weniger als früher“, resümiert Robin Topp.
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