Logistikzentrum Effizienzsteigerungsprogramm führt zum Neubau
EBM-Papst baut an seinem Standort Landshut gegenwärtig ein neues Logistikzentrum. Der logistische Aufwand durch den Neubau lässt sich nach Berechnungen des Kompetenzzentrums Pull (Produktion und Logistik Landshut) um bis zu 40 % reduzieren. Das Hochregallager wird von SSI Schäfer projektiert.
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Im Oktober 2010 startete die Zusammenarbeit zwischen dem Kompetenzzentrum Pull (Produktion und Logistik Landshut) und der EBM-Papst Landshut GmbH. Im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms „Fabrik 2012“ wurden die gesamten logistischen Abläufe im Werk unter die Lupe genommen. Ziel des Projektes war es, sowohl die Werksstruktur als auch die logistischen Abläufe für die kommenden Jahre neu zu definieren.
Wertstromanalysen für Produkte mit hohem Volumen und Umsatz
Dazu wurden zunächst die einzelnen Produkte analysiert und Produktsegmenten zugeordnet. Für die umsatz- beziehungsweise volumenstarken Segmente führte das Kompetenzzentrum Pull gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort Wertstromanalysen durch, um schnell einen Überblick über die Prozessabläufe zu erhalten. Parallel dazu startete die Analyse der aktuellen Werksstruktur mit der Aufnahme der bestehenden Flächenbedarfe sowie der vorhandenen Materialflussbeziehungen und deren Häufigkeit. Bei der Auswertung der vorhandenen Materialflüsse ergab sich aufgrund von gewachsenen Strukturen wie auch wegen der baulichen Situation ein insgesamt sehr hoher logistischer Aufwand.
Unter Berücksichtigung der Wachstumspläne für die einzelnen Produktsegmente der EBM-Papst Landshut GmbH konnte dieses Bild in die Zukunft projiziert werden. Dies zeigte auf, wie stark der logistische Aufwand mit den bestehenden Strukturen in Zukunft noch weiter ansteigen würde und stellte die spätere Vergleichbarkeit mit dem entwickelten Konzept sicher.
Software zeigt Materialflüsse detailliert auf
Mit der ermittelten Datengrundlage, die im Laufe des Projektes vom Auftraggeber kontinuierlich weiterentwickelt wurde, konnte das Kompetenzzentrum Pull mit der Erstellung der ersten Grobkonzepte beginnen. Dazu wurde die komplette Werksstruktur in der digitalen Layoutplanungssoftware Vis-Table-Touch abgebildet. Der Einsatz der Software ermöglicht die Visualisierung von Materialflüssen mithilfe von Sankey-Diagrammen und die Unterstützung der Anordnungsoptimierung durch mehrere Planungsalgorithmen. Zudem berechnet das Programm für die entwickelte Variante den Transportaufwand, der im Wesentlichen aus der Anordnung der Flächen resultiert.
Die Grobkonzeptvarianten wurden in gemeinsamen Workshops diskutiert. Die Workshops fanden sowohl bei EBM-Papst als auch im Pull-Planungszentrum der Hochschule statt. Durch die aktive Beteiligung aller Entscheidungs- und Kompetenzträger konnte ein partizipativer Planungsansatz umgesetzt werden. Dieser Ansatz ermöglichte eine erhebliche Verkürzung der Planungszeit bei gleichzeitiger Verbesserung der Planungsqualität. Zudem trägt die Beteiligung der später betroffenen Personen zur Akzeptanz der Ergebnisse bei.
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