10. Karlsruher Arbeitsgespräche Produktionsforschung Eine starke Produktion braucht starke Förderung

Redakteur: Jürgen Schreier

Auch wenn die aktuelle Wirtschaftskrise für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau keineswegs ausgestanden ist – VDMA-Präsident Dr. Manfred Wittenstein sieht das „Flaggschiff der deutschen Industrie“ noch immer in schwerer See, wie er in seiner Eröffnungsrede anlässlich der 10. Karlsruher Arbeitsgesprächen Produktionsforschung betonte –: In Sachen Forschung und Entwicklung zeigt die Branche aber keinerlei Schwächeerscheinungen.

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Auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und unter Mitwirkung des Verbandes deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) waren am 9. und 10. März 2010 rund 600 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in die badische Metropole gekommen, um sich – getreu dem Veranstaltungsmotto „Produktion in Deutschland hat Zukunft“ – über die neuesten Trends, Ergebnisse und künftigen Ziele der Produktionsforschung auszutauschen.

Produktion – Treiber für Wachstum und Arbeitsplätze

Schließlich sei die Produktion der Treiber für nachhaltiges Wachstum und für Arbeitsplätze in Deutschland, verkündete Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF, in seiner Begrüßungsrede. Zugleich kündigte Schütte an, dass sein Ministerium ein neues Programm für die künftige Produktionsforschung auflegen werde. Dabei orientiere man sich an den Bedarfsfeldern der Hightech-Strategie – also Gesundheit und Ernährung, Energie und Klimaschutz, Sicherheit, Mobilität sowie Kommunikation. „Hinter der neuen Förderung der Produktionsforschung steht unsere feste Überzeugung, dass wir auch künftig nur dann unser Wissen erfolgreich anwenden können, wenn die Produktion auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit beruht – und dazu brauchen wir die neusten Technologien“, bekundete der Staatssekretär.

Haushaltentwurf spart in Sachen Produktionsforschung

Allerdings könne Gutes auch noch besser gemacht werden, gab VDMA-Präsident Wittenstein zu verstehen, der sich vor allem mit den im aktuellen Haushaltsentwurf vorgesehenen 72 Mio. Euro für die Produktionsforschung nicht zufrieden zeigte. Diese 72 Mio. Euro entsprächen gerade einmal 2% der gesamten Projektförderung, rechnete der VDMA-Präsident vor – „2%, die den Kern der deutschen Industrie adressieren“. Wittenstein: „In die Produktionsforschung muss mehr Geld fließen, und das auch vor dem Hintergrund des neuen BMBF-Forschungsprogramms und von Megathemen wie der Elektromobilität.“

Der VDMA-Präsident machte sich abermals stark für eine steuerliche Forschungsförderung, die, als „Add-on“ zur etablierten Projektförderung, immense Chancen für die Branche böte. Allerdings scheint, wie auf der Karlsruher Veranstaltung bekannt wurde, bei diesem Thema, das der VDMA bereits seit längerem mit großer Beharrlichkeit verfolgt, auf der politischen Bühne etwas in Bewegung geraten zu sein.

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