Produktionstechnik Exist-Förderung für universelle Handhabungstechnik
Ein Greifer für die Produktion, der Rüstzeiten und Arbeitsschritte einspart: Drei Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig wollen ihre Erfindung Form-Hand, eine hochanpassungsfähige und flexible Handhabungstechnik, zur Marktreife bringen. Das Startup wird durch ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit 800.000 Euro unterstützt.
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Bereits seit über vier Jahren arbeiten die ehemaligen Doktoranden Christian Löchte und Holger Kunz nun an ihrer Erfindung Form-Hand. Dabei handelt es sich um eine hochanpassungsfähige und sehr flexible Handhabungstechnik. Ziel der Entwicklung war es stets herauszufinden, wie mit einem einzigen Greifer Rüstzeiten und Arbeitsschritte in der Produktion eingespart werden können. Gemeinsam mit der Wirtschaftsinformatikerin Kirsten Büchler wollen die Konstrukteure ihre Entwicklung nun zur Marktreife bringen. Dabei wird das Form-Hand-Gründerteam unterstützt durch die Exist-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Höhe von 800.000 Euro.
„Positive Resonanz aus der Industrie“
„Den entscheidenden Impuls, unsere Forschungsergebnisse mit einer eigenen Firma auf den Markt zu bringen, war die positive Resonanz aus der Industrie und nicht zuletzt der Innovationspreis der internationalen Ingenieursvereinigung JEC, mit dem Form-Hand bereits im Jahr 2014 ausgezeichnet wurde“, erklärt Christian Löchte. Er und sein Team sind sich sicher: Die Produkt- und Variantenvielfalt in der automatisierten Herstellung und Logistik beherrschen und Arbeitsschritte und Rüstzeiten einzusparen bedeutet in der Produktion nicht nur Zeitgewinn, sondern auch Kostenersparnis.
Ein Greifwerkzeug für viele verschiedene Objekte
Doch wollen sich die Tüftler noch einer weiteren Herausforderung stellen: der steigenden Produkt- und Variantenvielfalt in Produktion und Logistik. Bauteile und Objekte unterschieden sich unter anderem darin, wie schwer, wie groß, wie verformbar sie sind und wie ihre Oberfläche beschaffen ist. Um dieser Vielfalt mit einem einzigen hochanpassungsfähigen Greifwerkzeug gerecht zu werden, brauche es entsprechende Formflexibilität, erklären die Gründer. Dies führe auch zu einer Reduzierung der Anschaffungskosten und des Umrüstaufwands. Der Schwerpunkt der Technologie solle künftig auf der Handhabung von geometrisch variierenden Blechteilen sowie auf der Verarbeitung von biegeschlaffen Objekten, wie Textilzuschnitten, liegen.
Gegenwärtig baut das Team ein Testcenter in den Räumen des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig auf. Dort wird es an kundenspezifischen Lösungen und Anwendungen arbeiten und in Zusammenarbeit mit seinen Kunden Prototypen aufbauen, die dann in Referenzanlagen beim Kunden zum Einsatz kommen werden.
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