Metallsubstitution Faserverbundbranche stellt auf der AVK-Tagung Ergebnisse vor

Autor / Redakteur: Josef Kraus / Josef-Martin Kraus

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Das Carbriodachmodul besteht aus CFK-Deckschichten und einem Polyurethan-Schaumstoffkern. Die Sandwichkonstruktion ist deutlich leichter als ein Aluminiummodul.
Das Carbriodachmodul besteht aus CFK-Deckschichten und einem Polyurethan-Schaumstoffkern. Die Sandwichkonstruktion ist deutlich leichter als ein Aluminiummodul.
(Bild: BASF)

Auf dem Messegelände Düsseldorf kommt es zwischen den Faserverbund- und den Aluminiumwerkstoffen zum direkten Vergleich. Dort erhalten Besucher bald die Möglichkeit, das Leichtbaupotenzial beider Werkstoffe an einem Ort miteinander zu vergleichen. Diese Chance bietet sich nicht nur in den Ausstellungshallen der beiden Leichtbaumessen Composites Europe und Aluminium 2012 vom 9. bis 11. Oktober 2012, sondern auch auf der zweitägigen Jahrestagung des Verbands „AVK – Industrievereinigung verstärkte Kunststoffe“, die bereits einen Tag vorher im CCD Congress Center Düsseldorf beginnt.

Sandwichmodul mit CFK-Decklagen ist leichter als Aluminiumbauteil

Im CCD präsentiert die Faserverbundbranche Erfolge. Im Fokus stehen vor allem Anwendungen für die Automobilindustrie. So hat der Werkstoffspezialist BASF gemeinsam mit dem Engineering-Partner EDAG, Fulda, ein Cabriodachmodul als Demonstrationsteil in Sandwichbauweise entwickelt. Der Kern besteht aus geschlossenzelligem Polyurethan-Strukturschaum, die beiden Deckschichten sind aus CFK-Laminat.

Im Vergleich zu einer Aluminiumkonstruktion werden nicht nur 40 % Gewicht, sondern auch Fertigungsschritte eingespart. Darauf verweist Dr. Jan Stadler, Leiter Verbundwerkstoffe im Bereich Material- und Systemforschung von BASF, Ludwigshafen. In seinem Vortrag wird er die vielfältigen Möglichkeiten zur Funktionsintegration, zum Beispiel zur Wärmedämmung, vorstellen.

Spritzgießen lässt Bauteilkonstrukteuren viele Freiheiten

Im Interieurbereich von Automobilen ist die Metallsubstitution am weitesten fortgeschritten. Dort haben sich faserverstärkte Kunststoffe „breitgemacht“. Das verdeutlicht Prof. Dr.-Ing. Michael Heber, Professor für Konstruktionslehre und Kunststofftechnik an der Hochschule Niederrhein in Krefeld, auf der Tagung anhand von Instrumententafelträgern.

Wesentliche Impulse für diese Erfolgsgeschichte lieferte das Spritzgießen. Es ist ein sehr rationelles Verfahren, das Bauteilkonstrukteuren viele Freiheiten lässt. Aufgrund der Vorteile kommt es bereits zur Substitution von Aluminium-Druckgussteilen in der Automobilindustrie. Von dieser Entwicklung profitieren heute vor allem Kunststoffe mit Kurzglasfasern.

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