Frost & Sullivan-Prognose Frankreich und Italien kurbeln den Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik an
Nach einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan wurden am europäischen Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik 2009 Umsätze von 1297,7 Mio. Euro in 2009 getätigt. 2016 sollen es 2698,1 Mio. Euro sein, wobei die Impulse vorwiegend von Frankreich und Italien ausgehen dürften.
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Spezielle Tarife und zunehmendes Bewusstsein bezüglich der Vorteile lassen die Nachfrage nach gebäudeintegrierter Photovoltaik (GIPV) kräftig zulegen. Der Markt verlangt jedoch nach besser angepassten und standardisierten Produkten. Als wesentliche Herausforderung für die Branchenteilnehmer entpuppt sich der bevorstehende Rückgang bzw. die Aufhebung bisheriger staatlicher Anreize.
Rasantes Wachstum bis 2016 prognostiziert
Wie aus einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan hervorgeht, belief sich das europäische Marktvolumen für gebäudeintegrierte Photovoltaik Umsätze im jahr 2009 auf 1297,7 Mio. Euro. Bis 2016 soll der Markt auf 2698,1 Mio. Euro wachsen.
In der Studie werden folgende Anwendungsbereiche untersucht: Gewerbegebäude, private Haushalte und andere (öffentliche Gebäude, netzungebunde Gebäude, Vorzeigeprojekte und Industrienalgen).
„Der europäische Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik wächst zur Zeit sehr schnell und das vor allem aufgrund der Entwicklung in Regionen wie Frankreich und Italien, die zusätzliche Anreize für Verbraucher bereitstellen, um diese Technologie in privaten Haushalten einzuführen“, erklärt Neetha Jayanth, Senior Research Analyst bei Frost & Sullivan.
„Zusätzlich haben Märkte wie Deutschland nicht dem Druck der Rezession nachgegeben und de facto das prognostizierte Wachstum sogar überschritten. Dies sind vielversprechende Entwicklungen im Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik.”
Auch in kleineren Ländern wächst das Interesse
Auch kleinere Märkte wie Großbritannien und die Alpenländer sind im Wachstum begriffen dank spezieller, für gebäudeintegrierte Photovoltaik erhältliche Tarife. Sofern gesetzliche Fördermaßnahmen anhalten, sieht die Zukunft für gebäudeintegrierte Photovoltaik vielversprechend aus.
Um die von der Europäischen Union vorgegebenen Zielsetzungen im Energiebereich zu erreichen, setzen die Mitgliedsstaaten auf die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen, speziell für den Einsatz in Gebäuden.
Europäische Richtlinien fordern verstärkte Nutzung der erneuerbaren Energien
Die Richtlinie für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (2002/91/EG) und ihre Neuregelung vom Mai 2010 und auch die Richtlinie über Erneuerbare Energien (2001/77/EG) fordern die Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden und eine Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energien.
„Die Integration von Photovoltaik in Gebäude ist zurzeit eine der besten verfügbaren Optionen, die diesem zweifachen Zweck dient“, meint Jayanth. „Die Mitgliedsstaaten müssen ihre Pläne zur Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden bis nächstes Jahr vorlegen. Während in vielen Ländern die Anreize aufgehoben bzw. reduziert werden, könnten die EU-Richtlinien die Einführung von abgeänderten Regelungen für Neubauten anregen, was sich positiv auf den Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik auswirken wird.“
Hohe Kosten wirken als Wachstumsbremse
Die Kosten sind nach wie vor eine der wichtigsten Herausforderungen für das Wachstum des Marktes. Die hohen anfänglichen Investitionen bei gebäudeintegrierten Photovoltaiksystemen machen daraus eine teurere Lösung im Vergleich zu Strom aus dem Netz und traditionellen Baumaterialien. Die Entscheidung für eine Integrierung von Photovoltaik in Gebäude bleibt folglich unabhängig von Entscheidungen im Bereich Konstruktion und Gestaltung.
Die Photovoltaikbranche und die Bauindustrie müssen stärker zusammenarbeiten. Dies würde nicht nur das Bewusstsein sensibilisieren, sondern gebäudeintegrierte Photovoltaik auch besser in den Gestaltungs- und Konstruktionsprozess eingliedern.
Amortisationszeit ist relativ lang
„Obwohl die Amortisationszeit für gebäudeintegrierte Photovoltaik relativ lang ist, stellt sie eine nachhaltige Lösung mit einem langen Lebenszyklus dar“, erläutert Jayanth. „Das Zögern bezüglich der Einführung dieser Systeme sollte durch gesteigertes Bewusstsein und größere Verbreitung in öffentlichen Gebäuden überwunden werden. Es muss dem Verbraucher gezeigt werden, dass eine frühe Einführung dieser Systeme langfristig von Nutzen ist.“
Eine breitere Palette von Produkten müsse speziell für die Gebäudeintegration verfügbar gemacht werden, heißt es in der Frost & Sullivan-Studie. Planer in der Bauindustrie – von öffentlichen Behörden oder des privaten Sektors - sollten diese nicht nur als Photovoltaikmaterial wahrnehmen, sondern allgemein als alternatives Baumaterial.
Bauordnungen müssen angepasst werden
Dies sollte mithilfe von Vorzeigeprojekten erreicht werden und durch die Einführung von aktualisierten Bauordnungen, die den Einsatz derartiger Materialien vorsehen, ohne daraus eine externe Entscheidung zu machen oder ein schwerfälliges Verfahren.
„Erforderlich ist eine zielgerichtete Sensibilisierungskampagne durch Photovoltaikhersteller und auch durch die lokalen Regierungen, mit der lokale Installationsbetriebe, Architekten und Hausbesitzer verstärkt auf gebäudeintegrierte Photovoltaik als Baumaterial aufmerksam gemacht werden“, so Jayanth abschließend. „Partnerschaften oder Arbeitsvereinbarungen mit Architekten und Baufirmen könnten die Einführung gebäudeintegrierter Photovoltaik als von Regulierungsbehörden anerkanntes Baumaterial beschleunigen.“
Weitere Studien zum Gebäudtechnikmarkt erhältlich
Die Studie "Opportunities in the European BIPV Market" ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms Building Management Technologies, das außerdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: European Green Buildings Markets - The Implementation of the Building Directive, Strategic Assessment of Growth Opportunities in the European Green Buildings Markets und European Solar Thermal Heating Systems Market.
Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.
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