Tretter Gut am Markt positioniert
Tretter: Auf der technischen Seite war die Produktion von linearen Bauelementen wie Gehäusen, Wellenunterstützungen und Wellenböcken aus Aluminiumstrangpressprofilen trotz damals höchster
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MM: Was würden Sie als Meilensteine hinsichtlich der Entwicklung Ihres Unternehmens sehen?
Tretter: Auf der technischen Seite war die Produktion von linearen Bauelementen wie Gehäusen, Wellenunterstützungen und Wellenböcken aus Aluminiumstrangpressprofilen trotz damals höchster Werkzeugkosten eine große Besonderheit. Auf der kommerziellen Seite war es die Einschaltung des technischen Fachhandels in den Vertrieb von linearen Maschinenelementen, der bisher davon ausgeschlossen war. Auch die damalige Entscheidung, sich auf den Inlandsmarkt zu konzentrieren, hat sich als richtig erwiesen.
MM: Wie sehen Sie heute die Position Ihres Unternehmens als Hersteller von Maschinenelementen in Deutschland?
Tretter: Der Hauptmarkt ist Deutschland. Mit Spezialitäten sind wir auch weltweit vertreten. Unsere Zielkunden sind mittelständische Unternehmen, die einerseits eine schnelle Lieferung von Standardelementen benötigen und andererseits Sonderlösungen, die eine flexible und zügige Antwort erfordern. Daher sind wir bei Kunden mit diesen Anforderungen sehr gut positioniert und wachsen beständig.
MM: Wie beurteilen Sie die Marktentwicklung bei Maschinenelementen, insbesondere bei Kugelbuchsen?
Tretter: Viele Führungsaufgaben von Kugelbuchsen werden von Profilschienenführungen übernommen, so dass aus unserer Sicht der Markt für Kugelbuchsen stagnieren wird. Deshalb haben wir auch Profilschienenführungen in unser Lieferprogramm aufgenommen. Unabhängig davon halten wir unsere breite Palette verschiedenster Kugelbuchsen lagerhaltig, um unsere Kunden schnell bedienen zu können und neue Kunden hinzuzugewinnen.
MM: Wie sehen Sie die Entwicklung bei Laufrollenführungen, Kugelrollen und Tolleranzhülsen?
Tretter: Laufrollenführungen stellen für uns eine Abrundung des Produktspektrums für Nischen dar. Bei Kugelrollen und Toleranzhülsen sehen wir dagegen weiteres Potenzial, insbesondere dann, wenn man in der Lage ist, kundenspezifische Lösungen anbieten zu können. Das tun wir zum Beispiel mit Toleranzhülsen zur Ausdehnungskompensation bei unterschiedlichen Lagermaterialien, als eine Art Rutschkupplung bei Antrieben oder für Offshore-Bohrköpfe, wobei sich diese Liste beliebig fortsetzen lässt.
MM: Welchen Herausforderungen muss sich Ihr Unternehmen als Zulieferer von Maschinenelementen stellen?
Tretter: Wir sehen, dass Kunden zunehmend ihre Fertigungstiefe verringern und sich – wie man heute sagt – auf ihre Kernkompetenz beschränken. Daher geht der Trend zu kompletten mechanischen Achsen, zum Teil auch mit der elektrischen Antriebstechnik, wobei der Verkauf der einzelnen Maschinenelemente weiter Bestand haben wird. Um aber dem Trend und damit auch der künftigen Geschäftsentwicklung Rechnung zu tragen, wird es darauf ankommen, wie man diese Kundenwünsche erfüllen kann. Wir haben eine Betriebsgröße, bei der man kompetente Kooperationspartner braucht. Gerade sind wir dabei, neue Kooperationspartner zu suchen.
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