Harting Hard- und Softwarelösung für die Smart Factory

Autor / Redakteur: Reinhold Schäfer / Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Schäfer

Eine modulare Plattform aus offener Hard- und Software, gepaart mit einem robusten Gehäuse, lässt sich an viele industrielle Anwendungsbereiche anpassen und kann dort unterschiedliche Elektronikaufgaben übernehmen.

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Der Mini-Industrie-PC Mica ist modular aufgebaut.
Der Mini-Industrie-PC Mica ist modular aufgebaut.
(Bild: Harting)

Die Realisierung von Industrie 4.0 benötigt neue Lösungen für Hardware, Software und Systemdesign. Ganz besonders steigt der Bedarf an kompakten, robusten Lösungen, die dezentral Aufgaben im Feld übernehmen – von der Erfassung von Sensordaten, der Orchestrierung von SPS-Systemen bis zur Kommunikation mit zentralen IT-Systemen und der Cloud. Die Mica ist ein solches offenes System, bestehend aus einer Hardware sowie zahlreichen Apps und Entwicklungswerkzeugen.

Der Mini-Industrie-Computer eignet sich sowohl für das Rapid Prototyping als auch für die Anwendung im rauen industriellen Umfeld. Hardware- und Softwareschnittstellen sind offen, heißt es.

Softwareanwendungen laufen in virtuellen, Linux-basierten Containern (virtuellen Maschinen), die alle notwendigen Bibliotheken und Treiber für die jeweilige Anwendung enthalten. Dadurch gehören Paketabhängigkeiten und Inkompatibilitäten der Vergangenheit an.

Peripherie über USB anschließen

Interne USB-Schnittstellen ermöglichen die schnelle Anbindung von Peripherie. Laut Anbieter gibt es zahlreiche kostenlose Linux-Container für verschiedensten Entwicklungsumgebungen: Java, Python, C/C++. Darüber hinaus existieren schon fertig vorbereitet Linux-Container von Industrieanwendungen wie OPC UA oder Datenbanken, heißt es weiter. Das spare Zeit und Kosten und das Projekt komme schneller zum Abschluss.

Harting-Kunden sähen es als Vorteil an, dass sie innerhalb weniger Stunden und Tage komplexe Applikationen auf der Mica portieren könnten. Teilweise entstünden sogar während der Mica-Programmierworkshops schon erste lauffähige Anwendungen. „Die Mica ist offen, vielfältig und außergewöhnlich. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, erklärt Dr. Jan Regtmeier, Director der Harting IT Software Development GmbH & Co. KG.

Intelligenter RFID-Reader

Durch das Hinzufügen handelsüblicher RFID-Technik auf der Funktionsplatine und eines LLRP-Softwarecontainers entstand innerhalb weniger Monate und zu überschaubaren Kosten aus einer Mica ein intelligenter RFID-Reader. Im Unterschied zu existierenden Geräten könne der RFID-Reader auf Mica-Basis durch Hinzufügen oder Austausch von Softwarecontainern auch komplexe Auswertungs- und Datenaufbereitungsaufgaben übernehmen, die bisher einen nachgeschalteten Industrie-PC erforderten. Das robuste Gerät wird unter anderem im Bahnbereich angeboten, um die exakte Position von einfahrenden Zügen an Bahnsteigen automatisch und kontaktlos zu bestimmen.

Mica passt überall hin

Das Gerät ist 130 mm × 80 mm × 35 mm groß und passt auf die Hutschiene im Schaltschrank oder fügt sich direkt in Maschinen oder Anlagen ein. Für beste Netzkonnektivität ist es möglich, die Frontblende individuell mit passenden Steckverbindern nach Wahl des Anwenders zu bestücken , heißt es weiter.

Mica ist anpassbar und kompatibel

Im Unterschied zu Einplatinencomputern ist die Platine dreigeteilt. Eine davon kann frei bestückt werden. Formfaktor und Schutzart bleiben auch bei Hardwareanpassungen bestehen.

Der Minicomputer ist mit einem 1-GHz-ARM-Prozessor, 1-GByte-RAM und 4-GByte-eMMC-Flash-Speicher ausgestattet (zusätzlich bis zu 32 GByte erweiterbar per Micro-SD-Karte). Durch die Virtual-Industry-Computing-Technologie von Harting arbeiten mehrere Programme in virtuellen Containern parallel. Die Container laufen in individuellen Sandboxen und isolieren und sichern unterschiedliche Komponenten und Applikationen gegeneinander. MM

* Weitere Informationen: Harting KGaA, 32339 Espelkamp

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