Geschäftszahlen Hermle blickt positiv auf erste Halbjahresbilanz

Redakteur: Peter Königsreuther

Hermle aus Gosheim spricht hinsichtlich des zurückliegenden ersten Halbjahres 2021 über deutlich belebte Geschäfte. Hier einige Details.

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Der Gosheimer Maschinenbauer Hermle ist nach eigenen Angaben mit rund 51 Prozent mehr Neubestellungen über das erste Halbjahr 2021 gekommen. Bestehende Rückstände würden peu à peu aufgeholt.
Der Gosheimer Maschinenbauer Hermle ist nach eigenen Angaben mit rund 51 Prozent mehr Neubestellungen über das erste Halbjahr 2021 gekommen. Bestehende Rückstände würden peu à peu aufgeholt.
(Bild: VCG)

Demnach hat sich die Auftragslage beim Maschinenbauer Hermle ab dem zweiten Quartal 2021 gebessert, nachdem der Jahresbeginn noch zu wünschen übrig ließ. Um über 51 Prozent hat sich nach Aussage der Gosheimer der Auftragseingang erhöht, was absolut gesehen ein Volumen von fast 180,5 Millionen Euro bedeutet – rund 61 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Bestellungen aus dem Ausland stiegen im Vergleich zu 2020 um knapp 53 Prozent (rund 115 Millionen) und sind damit fast 5 Prozent höher als der Anstieg aus dem Inland (knapp über 48 Prozent und 65,3 Millionen Euro), heißt es weiter.

Ausgleichende Impulse aus dem Industrie-4.0-Umfeld

Die Nachfrage, die zunächst in den von den Pandemieeffekten unberührten Branchen wie der Medizintechnik, Verpackungs- und Elektronikindustrie wieder anzog, wie Hermle sich erinnert, erholte sich zuletzt auch in den von der automobilen Wende nicht betroffenen Teilen des Automotive-Sektors sowie insgesamt im Maschinenbau, wie zu erfahren ist. Besonders hoch sei der Bedarf im Bereich Industrie 4.0, für den Hermle ein komplettes Spektrum von automatisierten Einzelmaschinen bis zu vollständig integrierten Automationsmöglichkeiten bietet. Vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage aus dem Industrie 4.0-Umfeld liegt ein F&E-Schwerpunkt von Hermle auf der Entwicklung neuer Automations- und Digitalisierungs-Bausteinen für vernetzte Fertigungssysteme. In der Berichtsperiode wurde beispielsweise das kompakte Robotersystem RS 1 präsentiert, das sich zur Automatisierung von sechs verschiedenen Hermle-Maschinenmodellen eignet.

Blick von oben in das Hermle-Robotersystem RS 1. Es gehört zu den Automatisierungssystemen, die während der Krisenzeit für Wachstumsschübe sorgten, wie es im ersten Halbjahresbericht zu 2021 heißt.
Blick von oben in das Hermle-Robotersystem RS 1. Es gehört zu den Automatisierungssystemen, die während der Krisenzeit für Wachstumsschübe sorgten, wie es im ersten Halbjahresbericht zu 2021 heißt.
(Bild: Hermle)

Am Stichtag (30. Juni 2021) blickte der Hermle-Konzern, wie es weiter heißt, auf einen Auftragsbestand von 85,9 Millionen Euro. Das entsprach einem Plus von 91,7 Prozent, verglichen mit dem Wert am 31.12.2020 mit 44,8 Millionen sowie von 48,6 Prozent im Vergleich zum Niveau des Vorjahresstichtags.

Der Hermle-Konzernumsatz bewegte sich im ersten sechs Monaten aber noch um 13,4 Prozent unter dem entsprechenden Vergleichswert von 2020. Diesen Rückstand erkläre sich mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf, bei dem sich der Umsatz durch die Corona-Pandemie und den durch die automobile Wende bedingt niedrigen Auftragsbestand aus dem Vorjahr sukzessive reduzierte. Das Geschäftsvolumen im Bereich Service- und Schulungsdienstleistungen übertraf aber bereits das Vorjahr. Und auch in Sachen Neumaschinen rechnet Hermle mit einer weiteren Erholung.

Hermle steht auf solider finanzieller Basis

Die Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns blieb im ersten Halbjahr 2021 weiter sehr stabil und die Eigenkapitalquote lag bei soliden 75,3 Prozent. Zwar nahm der operative Cashflow infolge des geringeren Halbjahresüberschusses um fast 30 Prozent ab (Vorjahr 26,6 Millionen Euro), aber zum Stichtag erhöhten sich die liquiden Mittel aber um 12,5 Millionen Euro, merkt Hermle an.

Hermle konnte die Belegschaft während der Corona-Pandemie wie geplant weitgehend stabil halten. Am Stichtag 30. Juni 2021 waren konzernweit 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt nach 1.304 Personen per Ende 2020 und zum Vorjahresstichtag. Die Kurzarbeit wurde im bisherigen Jahresverlauf in einigen Bereichen bereits deutlich reduziert, insbesondere im Service und bei der auf Automationslösungen spezialisierten Tochtergesellschaft HLS Hermle Systemtechnik GmbH. Die Zahl der Auszubildenden nahm im Stichtagsvergleich von 94 auf 96 junge Menschen zu.

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