Tretter Hersteller von Maschinenelementen erweitert Fertigungskapazitäten

Redakteur: Josef-Martin Kraus

Rechberghaussen (jk) – Die Dr. Erich Tretter GmbH + Co. hat die Fertigungskapazität ausgebaut: sowohl in der Wellenfertigung als auch bei der Schienenkonfektionierung. Bei beiden Anwendungen

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Rechberghaussen (jk) – Die Dr. Erich Tretter GmbH + Co. hat die Fertigungskapazität ausgebaut: sowohl in der Wellenfertigung als auch bei der Schienenkonfektionierung. Bei beiden Anwendungen geht es um die Bearbeitung von gehärtetem Stahl. Daher waren Leistungsfähigkeit, Robustheit und ein schneller Werkstückwechsel wesentliche Auswahlkriterien bei der Maschinenanschaffung.

Seit knapp 40 Jahren ist der Spezialist für Maschinenelemente am Markt präsent – zunächst als reines Handelsunternehmen, doch schnell kamen Lohnfertigung und eigene Produkte hinzu. Heute ist Tretter ein Lieferant mit einem sehr breiten Spektrum an Linearführungselementen wie Kugelbuchsen, Laufrollen und Profilschienenführungen. Kugelgewindetriebe, Drehmomentwellen und Toleranzhülsen beziehungsweise -ringe sowie Kugelrollen zum freien Bewegen schwerer Lasten komplettieren das Produktprogramm. Als Erfolgsfaktor wird dabei die Fertigung hochwertiger Standardelemente angesehen, aber auch die Erstellung kundenspezifischer Sonderlösungen, die im Team erarbeitet werden.

Das Motto „Heute bestellt, morgen geliefert“ ist bei Tretter mehr als nur ein Werbeslogan. Bei den meisten Standardelementen gelte es als Versprechen, lässt Dr. Bertram Tretter an der Aussage keinen Zweifel. „Unsere Kunden sind prompte Fertigung und Lieferung gewohnt.“ Das soll laut dem Geschäftsführer und Inhaber des Familienunternehmens weiterhin ein Merkmal von Tretter bleiben. So war es erforderlich, die Fertigungskapazität auszuweiten, um die gestiegene Nachfrage nach Maschinenelementen schnellstmöglich befriedigen zu können.

Engpässe zeigten sich vor allem in der Fertigung von Wellen für Kugelbuchsenführungen und der Konfektionierung von Führungssschienen. Sie mussten behoben werden, um die Mehrzahl der Aufträge in einer Losgröße bis etwa 10 Teile optimal abarbeiten zu können – unter dem Gesichtspunkt der schnellen Belieferung des Kunden. Deshalb gab der Firmenchef bei der Maschinenanschaffung die Devise aus: „Wir brauchen keine Hightech-, sondern zuverlässige Maschinen, die schnell und problemlos umgerüstet und bedient werden können.“

CNC-Technik verspricht Zeitersparnis beim Drehen

So wurde für die Wellenfertigung in zwei Universaldrehmaschinen des Herstellers Böhringer investiert. Den Ausschlag dafür gaben allerdings nicht nur die Robustheit, schnelle Umrüstbarkeit und einfache Bedienung, sondern auch die jahrzehntelange Erfahrung des Maschinenbauers mit Drehmaschinen und dessen räumliche Nähe. Die ursprüngliche Überlegung, eine der beiden Maschinen als konventionelle, die andere als CNC-Ausführung zu beschaffen, wurde aufgegeben.

Beschafft wurden beide Maschinen mit CNC-Technik. Der etwas höhere Anschaffungspreis einer CNC-Maschine amortisiere sich schnell aufgrund der Zeitersparnis bei Wiederholarbeiten. Das Ergebnis: eine kostengünstige und noch schnellere Herstellung von Wellen für das Kugelbuchsenprogramm bis 60 mm, resümiert Bertram Tretter. Wellen für größere Buchsen werden in der Regel „nach außen“ vergeben. Das Kugelbuchsenprogramm von Tretter umfasst unter anderem Ganzstahlkugelbuchsen – auch aus rostbeständigem Stahl – sowie überlange Tandemkugelbuchsen und Ausführungen mit integriertem Flansch. Damit dürfte es das umfassendste Kugelbuchsenprogramm in Europa sein, meint der Geschäftsführer.

Leistungsstarke Maschine für schnelle Schnitte

Für das Konfektionieren – also Ablängen – der Führungsschienen ist seit kurzem die Trennmaschine Silvercut in Betrieb. Als Entscheidungsfaktoren werden bei dieser Maschine ein durchzugsstarker Motor und ein Anschlagsystem genannt, das ein Einstellen der Schneidlängen in kurzer Zeit ermöglicht. Bei Installation eines bakelitgebundenen Korundtrennblatts sorgt der starke Motor für sehr schnelle Schnitte. Dadurch wird der Wärmeeintrag in die Schienen minimiert, so dass sich höchstens an den äußersten Enden der Schiene die Härte der Laufbahn reduziert, wie Bertram Tretter berichtet. Das sei jedoch unbedenklich, weil über diese Enden keine der tragenden Kugel des Führungswagens laufe. Aufgrund der kurzen Schneiddauer wird darüber hinaus kein Kühlschmiermittel benötigt. Damit laut dem geschäftsführen Gesellschafter diese Art des Trennens auch kostengünstiger.

Konfektioniert werden in der Praxis alle Profilschienen – auch Miniatur- und Aluminiumausführungen. Dafür gibt es unterschiedliche oder zumindest verschieden optimierte Spannsysteme. Sie lassen sich jedoch nicht auf allen Maschinen montieren. Deshalb kommen bei Tretter zur Konfektionierung mehrere Maschinen zur Anwendung. So sorgt die erweiterte Fertigungskapazität nicht nur für Schnelligkeit, sondern auch für Flexibilität: „Wir werden nicht alles selbst fertigen, aber bei denjenigen Teilen, die unsere Wettbewerbssituation verbessert, werden wir es tun“, stellt Bertram Tretter klar.

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