Prüfsystem Hohlproben unter Druckwasserstoff prüfen

Von Mag. Victoria Sonnenberg Lesedauer: 2 min

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Der Prüfmaschinenhersteller Zwick Roell arbeitet aktuell an einem Alternativverfahren zur Autoklaventechnik für die Werkstoffqualifizierung unter Druckwasserstoff. Das Prüfsystem eignet sich für Zugversuche, Zeitstandversuche sowie Prüfungen mit Wechsellast.

In der elektromechanischen Zeitstandprüfmaschine Kappa 100 SS-CF von Zwick Roell lassen sich Druckwasserstoffprüfungen an Hohlproben durchführen. Das Bild zeigt das Prüfsystem samt unzerstörter Probe.
In der elektromechanischen Zeitstandprüfmaschine Kappa 100 SS-CF von Zwick Roell lassen sich Druckwasserstoffprüfungen an Hohlproben durchführen. Das Bild zeigt das Prüfsystem samt unzerstörter Probe.
(Bild: Zwick Roell)

Das Prüfsystem für Hohlproben stellt eine Alternative zum bisherigen Standard bei Druckwasserstoffprüfungen mittels Autoklaven dar, der als wesentliches Teilstück der etablierten Methode bei Wasserstoffprüfungen entfällt. Das Hohlprobenverfahren funktioniert wie folgt: Der Wasserstoff wird gefahrlos in eine Hohlprobe verfüllt. Dabei sind Innendrücke bis 200 bar möglich. Die Dehnungsmessung und -regelung erfolgt mittels Dehnungsaufnehmer.

Die Vorteile der Hohlprobenprüfung: deutlich geringere Investitions- und Prüfkosten und eine einfache Bedienung. Zudem sind alle Prüfmaschinen nachrüstbar auf das Hohlprobenverfahren. Die Proben sind mit unterschiedlichsten Gasen und Gemischen befüllbar – etwa Wasserstoff, Erdgas, Stickstoff sowie korrosiven Gasen. Da sich das Verfahren in normaler Laborumgebung einsetzen lässt, bestehen auch in puncto Sicherheit weniger aufwendige Maßnahmen: So befindet sich die Gasfüllstation beispielsweise außerhalb des Labors. Die Probe wird im Freien befüllt und unter Druck gesetzt. Anschließend transportiert der Prüfer sie ins Labor, setzt sie ein und startet den Vorgang.

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Das Prüfsystem für Hohlproben eignet sich für Zugversuche, Zugversuche mit langsamer Dehnungsgeschwindigkeit (SSRT) sowie Prüfungen mit Wechsellast. Um die Sicherheit umfassend zu gewährleisten, bietet Zwick Roell ein dokumentiertes Sicherheitskonzept und unterstützt Kunden – bei Bedarf – auch bei der Installation.

Bei der Erarbeitung des Verfahrens lässt der Prüfmaschinenhersteller Zwick Roell die Erkenntnisse aus der Mitarbeit in Forschungsprojekten und Initiativen rund um das Thema Wasserstoff einfließen: So ist das Unternehmen Mitglied im Forschungsnetzwerk „Wasserstoffrepublik Deutschland“, einer durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative, die drei weitere Hauptprojekte umfasst.

Engagement für den Wasserstofftransport

Zwick Roell engagiert sich dabei im Projekt „TransHyDE – H2 Transport“, das verschiedene Technologien für den Wasserstofftransport entwickelt, bewertet und die Möglichkeiten der Holprobenprüfung als Alternative zur Autoklavtechnologie evaluiert. Außerdem wird im Projekt der Einfluss der Probengeometrie und -oberfläche durch das Bohrverfahren evaluiert und die Wirkung der Gasreinheit auf Proben untersucht. Überdies arbeitet Zwick Roell aktiv mit bei der Definition der internationalen Prüfnorm ISO/TC 164/SC 1/WG9, in dem „TransHyDE – H2 Transport“ zugehörigen Teilprojekt „H2 HollowTensile“ (H2HohlZug), das sich mit der Standardisierung der Hohlzugprobentechnik befasst.

Die Alternative zur Autoklaventechnik auf einen Blick:

  • Geringe Investitions- und Prüfkosten, einfache Bedienung und Handhabung
  • Kurze Prüfzeiten, präzise Messung
  • Nachrüstbar in bestehende Prüfmaschinen
  • Sicherheitsmaßnahmen deutlich niedriger als im Autoklavenversuch

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