Digitale Transformation Hybride Experience: So qualifizieren Sie Ihr Personal für Industrie 4.0

Ein Gastbeitrag von Simone Schiebold* Lesedauer: 3 min |

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Ein Erfolgsfaktor für Unternehmen, die ihre Produktion automatisieren und digitalisieren, ist die Transformationsfähigkeit der Belegschaft. Hybride Experience unterstützt den Change-Prozess, indem digitale Möglichkeiten physisches Erleben ergänzen.

Hybride Experience schafft intelligente Synergien zwischen der analogen und digitalen Kommunikation.
Hybride Experience schafft intelligente Synergien zwischen der analogen und digitalen Kommunikation.
(Bild: BMBF-Initiative Innotruck)

Produktionsmitarbeitende haben Berufe wie Verfahrens- oder Zerspanungsmechaniker, Maschinen- oder Anlagenführer, Qualitätsmanager oder klassische ingenieurwissenschaftliche Disziplinen erlernt. Doch in den neuen Anlagen werden zunehmend digitale Fertigkeiten aus den Bereichen Big Data, Robotik oder Machine-Learning gebraucht. Kein Wunder, dass sich viele Mitarbeitende bei dieser Vorstellung überfordert fühlen. Deshalb gilt es, die Belegschaft behutsam auf die Transformationsreise in die digitalisierte Arbeitswelt mitzunehmen. Denn neue Kollegen mit entsprechenden IT-Qualifikationen einzustellen, ist aufgrund des Fachkräftemangels schwer möglich. Darüber hinaus ist es viel effizienter, die eigenen Teams umzuschulen und weiterzubilden.

Hybride Experience unterstützt die Transformation

Dieser Prozess sollte von Beginn an durch eine anwenderorientierte Kommunikationsstrategie begleitet werden. Hier hilft das Konzept der Hybriden Experience. Das schafft intelligente Synergien zwischen der analogen und digitalen Kommunikation mit dem Ziel, möglichst viele Sinne durch die Verschmelzung von physischem Erleben und virtuellen Möglichkeiten anzusprechen. Dabei steht das reale Erleben des Menschen immer im Vordergrund. Denn physische Erfahrungen verankert das Gehirn effektiver als theoretische Botschaften.

Besonders wirkungsvoll gelingt dies mit Mixed-Reality-Inszenierungen. Diese erweitern analoge Angebote wie zum Beispiel Hands-on-Exponate oder Praxisworkshops um eine digitale Komponente. Das macht das Erlebnis multisensorischer und somit anschaulicher oder auch emotionaler. Dies führt zu einer höheren Prägnanz, verbesserten Transferleistung und gesteigerten Relevanz rund um Themen und Botschaften. Damit ist der erste Schritt getan, um Vorurteile und Ängste abzubauen sowie zur Partizipation zu motivieren.

Doch erst mit virtuellen Maßnahmen im Vorfeld und im Nachgang zur Live-Kommunikation kann die Hybride Experience ihre volle Wirkung entfalten. Sie sorgen für zusätzliche Reichweite sowie einen kontinuierlichen Dialog und interpersonellen Austausch.

Optimale Team-Kommunikation

Diese Methodik ist wie geschaffen, um Unternehmen beim digitalen Transformationsprozess ihrer Belegschaft zu unterstützen. Das A und O sind hierbei zunächst ein offener Dialog, Transparenz und Wertschätzung zwischen Management und betroffenen Mitarbeitenden. Deshalb gilt es, alle Teams in den Prozess, in die Planung und Umsetzung einzubeziehen. Dazu bieten sich Live-Veranstaltungen wie Informationsforen, Diskussionsrunden mit dem C-Level-Management oder Workshops mit kleineren Gruppen an. Nicht zu vergessen die 1:1-Gespräche. Mit diesem Format können besonders Bedenkenträger abgeholt werden. Auf der digitalen Ebene lässt sich dieser interpersonelle Austausch mit virtuellen Diskussionsräumen, digitalen Abstimmungstools, multimedialen Angeboten oder Online-Q&A-Sessions mit Experten ausweiten und intensivieren.

Hybride Wissensvermittlung ist wirksamer

Auch das Up- und Reskilling klappt durch Hybride Experience. Beispielsweise wenn Mitarbeitende in einer Live-Ausstellung kollaborierende Roboter selbst ausprobieren können, sich persönlich erklären lassen und ein Verständnis für die Bedienbarkeit entwickeln. Gerade Live-Komponenten bauen Hemmschwellen vor der Digitalisierung ab. Im Anschluss vertiefen Mitarbeitende ihre physischen Erfahrungen mit den neuen Maschinen durch digitale Lerninhalte, interaktive Lernplattformen oder Tutorials in Form von 3D- oder Augmented Reality-Anwendungen. Dabei helfen auch digitale Zwillinge neuer Fertigungseinheiten, wo Einsatzmöglichkeiten der Robotertechnik weiter virtuell erlebt und erforscht werden können, oder virtuelle Besuche einer vollautomatisierten und smarten Produktionsstätte, um Prozesse und Abläufe zu verstehen. Eine andere Erfolgskombination ist ein Hands-on-Workshop, bei dem über integrierte digitale Tools der Anwendungsbezug intuitiv erfahrbar gemacht wird. Die erweiterten Erfahrungsebenen der Hybriden Experience eignen sich hervorragend, sich Wissen anzueignen und komplexe Themen zu verstehen.

Bei einer Hybriden Experience greifen viele Maßnahmen ineinander, verschmelzen physische und virtuelle Erlebnisse miteinander und folgen einer Strategie mit durchdachter Dramaturgie. So kann die Kommunikation eine konsistente Erfahrung bieten und eine Transformation bei den Mitarbeitenden bewirken. Insgesamt muss die Kommunikation mit Hybrider Experience den Bogen von der komplexen Automatisierung und Digitalisierung zur positiven Relevanz im realen Arbeitsalltag, von der objektiven Information zur persönlichen Motivation, von Vorbehalten zur Partizipation spannen.

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* Simone Schiebold ist geschäftsführende Gesellschafterin der Kommunikationsagentur Flad & Flad.

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