Energieeffizienz Hybridfähre spart dank EBM-Papst 2 Mio. kWh pro Jahr

Redakteur: Stefanie Michel

Sechs der acht Fähren sind Hybridfähren, die also Verbrennungsmotor und Elektroantrieb kombinieren. Null Emissionen – das ist das ehrgeizige Ziel der Reederei Scandlines. Deshalb durchdachte sie die Belüftung der Hybridfähren und spart nun über 80 % der vorher benötigten Energie.

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Die Hybridfähre Prinsesse Benedikte der Reederei Scandlines, die auf der Ostsee zwischen Puttgarden und Rødby (Dänemark) verkehrt, spart dank ebm-papst über 80 % Energie bei der Belüftung.
Die Hybridfähre Prinsesse Benedikte der Reederei Scandlines, die auf der Ostsee zwischen Puttgarden und Rødby (Dänemark) verkehrt, spart dank ebm-papst über 80 % Energie bei der Belüftung.
(Bild: Jukka Huotari)

LED statt herkömmlicher Beleuchtung, Hybridantriebe, die Verbrennungsmotor und Elektroantrieb kombinieren, sowie Abgaswäscher, neue Wasserpumpen und Lehrgänge zur sparsamen Fahrweise: Die Reederei Scandlines setzt auf Nachhaltigkeit. Und dazu gehört auch eine effiziente Klimatisierung des Autodecks der Fähre, die neben dem Antrieb selbst sehr viel Energie verbraucht. Da auf der Fähre auch Lkw mit entzündbaren Stoffen den Fehmarnbelt überqueren, müssen die Ventilatoren explosionsgeschützt sein.

Effizienzpotenziale bei der Belüftung

Die Fähren sind mit zwei Brücken ausgestattet, so müssen sie außerhalb der Häfen nicht wenden. Vor der Überarbeitung sorgten bei der Überfahrt insgesamt acht große AC-Ventilatoren für die Frischluftzufuhr des 12.000 m³ großen geschlossenen Autodecks. Für die Zu- und Abluft liefen jedoch immer einige Ventilatoren rückwärts. Diese Betriebsart ist besonders ineffizient, da Ventilatoren immer für eine Förderrichtung ausgelegt sind und im Rückwärtsbetrieb viel mehr Energie verbrauchen.

Zusammen mit EBM-Papst in Dänemark entwickelte die Reederei deshalb ein neues Konzept: Je vier explosionsgeschützte EC-Axialventilatoren sind als Fangrid auf eine schwenkbare Metallplatte montiert. Die Platte mit den Ventilatoren kann so in die benötigte Förderrichtung gedreht werden. Dadurch fördern die Ventilatoren die Luft immer in die Richtung, für die sie optimal ausgelegt sind und arbeiten so mit maximaler Effizienz.

Einsparungen beim Energieverbrauch

Dass nun vier Ventilatoren die Arbeit eines einzigen übernehmen, hat auch den Vorteil, dass die Fläche über die die Luft gefördert wird, vergrößert wird. Das optimiert den Luftaustausch auf dem Autodeck weiter. Am Schiff mussten keine Umbauten vorgenommen werden.

Die Maßnahmen ermöglichen pro Schiff laut EBM-Papst Einsparungen von 2 Mio. kWh pro Jahr, was dem Jahresverbrauch von über 65 Einfamilienhäusern entspricht. Mittlerweile hat die Reederei ebenfalls die Ventilatoren für die Kabinenklimatisierung durch EC-Ventilatoren ersetzt. Ein Upgrade für drei weitere Fähren, die auch zwischen Puttgarden und Rødby fahren, ist bereits geplant.

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