Konjunktur Ifo-Index im Mai fast unverändert
Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands verharrt im Mai annähernd auf seinem Vormonatswert. Beide Teilkomponenten des Indikators, die Geschäftslagebeurteilung und die Geschäfterwartungen, haben sich im Vergleich zum April kaum bewegt, wie das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Freitag in München mitteilt.
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Für das Geschäftsklima sank der Indexwert um 0,1 auf einen Stand von 101,5; bei der Lagebeurteilung stieg der Index um 0,1 auf 99,4. Die Unternehmen seien demnach mit ihrer aktuellen Geschäftslage genauso zufrieden wie im Vormonat. Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland erweist sich als robust, heißt es in der Mitteilung des Wirtschaftsforschungsinstituts.
Verarbeitendes Gewerbe im Aufwind
Im verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima weiter verbessert. Die Geschäftslage der Industrieunternehmen ist laut Ifo mit einem Index-Anstieg von 7,5 auf 10,1 wiederum günstiger als im Vormonat.
Der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten blickten die Firmen noch etwas optimistischer entgegen. Im Auslandsgeschäft rechneten sie nochmals mit einer kräftigeren Belebung als bisher. Ihre Mitarbeiterzahl wollen die Unternehmen kaum noch reduzieren, heißt es.
Die Stimmung unter den Unternehmen spiegelt sich auch in offiziellen Wirtschaftsdaten wider. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mitteilt, setzte die Frühjahrsbelebung früher und stärker ein als üblich, Das Bruttoinlandsprodukt nahm im ersten Quartal 2010 zum Vorquartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,2% zu. Impulse seien von den Ausrüstungsinvestitionen und den Exporten gekommen, denen aber ein ähnlich starker Anstieg der Importe gegenüberstand. Darüber hinaus habe der staatliche Konsum gestützt und die Unternehmen hätten ihre Lager wieder aufgefüllt.
Produktion in Industrie und Gewerbe belebt sich
Im produzierenden Gewerbe kam es im März laut BMWi zu einer kräftigen Belebung der Produktionstätigkeit um 4%. Hierbei seien Impulse aus der Industrie gekommen, deren Produktion sich im März um 3,4% und im gesamten ersten Quartal um 1,3% erhöhte.
Die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen legte im März ebenfalls auf breiter Front kräftig zu und erhöhte sich um 5%. Dabei stützte ein leicht überdurchschnittlicher Umfang an Großaufträgen vor allem die Bestelltätigkeit aus der Eurozone, heißt es.
Im gesamten ersten Quartal überschritt laut BMWi das Ordervolumen den Stand des Schlussquartals 2009 um 6,5%. Sowohl im Inland als auch im Ausland sei es zu einer deutlichen Belebung der Bestelltätigkeit gekommen, von der vor allem die Vorleistungs- und Investitionsgüterhersteller profitiert hätten. Auch angesichts eines aufgehellten Geschäftsklimas der Unternehmen spreche daher viel für eine weitere Erholung der Industriekonjunktur.
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