EnBW Im Netzwerk Energie sparen

Redakteur: Jürgen Schreier

Stuttgart (js) – Energieffizienz-Netzwerke sind im Kommen: Immer mehr mittelständische Unternehmer schließen sich zusammen, um gemeinsam Energie zu sparen. Mittlerweile gibt es bundesweit fünf „EnBW Netzwerke Energieeffizienz“ – mit über 60 Teilnehmern und einer beachtlichen Bilanz. Damit das Sparen im Team gelingt, bedarf es jedoch einiger Voraussetzungen.

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Energiekosten senken, unabhängiger von den Strompreisen werden und die Umwelt entlasten: Die Vorteile von Energieeffizienz liegen auf der Hand. Durch den technischen Innovationszyklus steigt die jährliche Energieeffizienz in der Industrie um 1%. Die Beteiligten an den hierzulande noch jungen Effizienz-Netzwerken machen daraus mehr: Sie sparen in drei Jahren bis zu zehn Prozent Energie ein.

Durch ein gemeinsames Ziel erreichen die Netzwerker schneller Ergebnisse als alleine. Jeder steuert eigene Erfahrungen bei und lernt von den Einsparmaßnahmen anderer. Auf dieser Grundidee basieren die Netzwerke Energieeffizienz, wie sie die EnBW Energie Baden-Württemberg AG bundesweit anbietet. An den regionalen Netzwerken beteiligen sich jeweils bis zu 15 mittelständische Industrieunternehmen, quer durch alle Branchen.

Bei Treffen konkretes Energiesparziel festgelegt

Bei von der EnBW moderierten Treffen legen sich die Firmenvertreter auf ein konkretes Einsparziel fest, das sie innerhalb von drei Jahren erreichen möchten. Dabei wählen sie unterschiedliche Maßnahmen zur rationelleren Energienutzung aus – von organisatorischen Maßnahmen wie der Niveauabsenkung bei Druckluft bis hin zu investiven Maßnahmen wie der Wärmerückgewinnung. Diese Sparpotenziale werden nach ihrem Effizienzgrad bewertet, nach Wirtschaftlichkeit priorisiert und anschließend umgesetzt. Auch während der Umsetzung tauschen sich die Firmen weiterhin über die Planung, Durchführung und den Betrieb der Maßnahmen aus. Durch das gemeinsame Arbeiten sparen die Unternehmen Zeit und so genannte „Transaktionskosten“, die mit dem Suchen eines geeigneten Energiepartners und der Entscheidung für bestimmte Maßnahmen zusammenhängen.

Am Anfang steht die Energiediagnose

Zum Auftakt eines Netzwerks erhält jedes Unternehmen eine Energieeffizienzdiagnose. Sie ist die Grundlage für das konkrete Einsparziel. Anschließend treffen sich die Firmenvertreter alle drei Monate zum Erfahrungsaustausch. Bei jedem Termin informiert ein Experte zu Themen wie Druckluft, Motoren oder Wärmedämmung. Offene Fragen werden im Gremium geklärt und eine mögliche Umsetzung diskutiert. Diesen Austausch kann man nicht hoch genug bewerten: Wenn technische Leiter sich gegenseitig berichten, wie sie Schwierigkeiten lösen konnten, hat das eine hohe Glaubwürdigkeit.

Schnell fallen dann die richtigen Entscheidungen für konkrete Umsetzungen, gemeinsam fällt die Orientierung leichter. Energiefachleute der EnBW beraten und moderieren das Netzwerk und dokumentieren die Energieeinsparungen. Das Ergebnis-Monitoring ist für den Projektverlauf wichtig, denn durch den Erfolg lässt sich auch die Geschäftsleitung für das Projekt gewinnen.

Pionierarbeit in Sachen Energieeffizienz steckt an

Das erste EnBW Netzwerk Energieeffizienz wurde im Mai 2006 in Ravensburg gegründet. Nach einem Jahr Arbeit hatten die elf Teilnehmer, zu denen Firmen wie der Ravensburger Spieleverlag, Autobar Packaging Germany und ifm electronics gehören, bereits neun Millionen Kilowattstunden Energie gespart. Die Unternehmen haben dadurch jährlich über 870000 Euro weniger Energiekosten, die Umwelt profitiert durch eine CO2-Entlastung um rund 2,3 Mio. kg.

Vier weitere Netzwerke sind inzwischen hinzugekommen, weitere werden noch in diesem Jahr folgen. Aus den ersten Erfahrungen lassen sich klare Faktoren für das Gelingen der Netzwerke ableiten. Dazu zählen zum Beispiel Engagement und die Offenheit der Teilnehmer, die regionale Nähe der Unternehmen zueinander, die sorgfältige Auswahl der Beteiligten, ein kontinuierliches Ergebnis-Monitoring und ein klares Bekenntnis der Geschäftsführung für Energieeffizienz.

So helfen die Netzwerke energieintensiven Mittelständler dabei, das Potenzial von Effizienz-Maßnahmen auszuschöpfen – und nebenbei einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.

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