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Gibt es neben der Medizintechnik andere Branchen mit vergleichbar hohen Anforderungen, Stichwort Know-how-Transfer?
Prof. Denkena: Ja, sicher. Beispielsweise können hier der Werkzeug- und Formenbau bei der Herstellung von Präzisionsgesenken oder Formen für Spiegel- und Linsenflächen genannt werden. Firmen aus den verschiedensten Branchen treten immer wieder an uns heran, um ihre Kenntnisse einzubringen und in der krisenfesten Medizintechnikbranche mitzuarbeiten.
Dritte Kenngröße ist die Geometrie. Was benötigen die Ärzte?
Prof. Bader: Die geometrischen Anforderungen an die Implantate sind in der Tat hoch und sehr unterschiedlich. Zum einen sollten die Implantate über einen gewebeschonenden Zugang in den menschlichen Organismus eingebracht werden können, zum anderen sollten zum Beispiel Osteosyntheseplatten nicht zu sehr am Knochen auftragen und an dessen Geometrie intraoperativ angepasst werden können. Ersatzimplantate wie künstliche Gelenke müssen trotz der vorgegebenen limitierten geometrischen Gestaltungsmöglichkeiten über sehr lange Zeiträume eine ausreichende mechanische Stabilität besitzen. Dies stellt wiederum hohe Ansprüche an die verwendeten Implantatwerkstoffe.
Was empfehlen Sie den Herstellern entsprechender Produkte, Spezial- oder Universalmaschinen?
Prof. Denkena: Beides. Für Produkte des medizinischen Massenmarktes sollten bewährte Maschinensysteme des Marktes gewählt werden. Hier stehen Zuverlässigkeit und Universalität für die Vielfältigkeit der Produkte und Implantate im Vordergrund.
Für die neuen Themen, die hohe Anforderungen an Bauteilgenauigkeit und Oberflächengüte stellen sowie für komplexe Geometrien und schwer zerspanbare Materialien, sind Sondermaschinen durchaus zu empfehlen. Nicht zu unterschätzen ist jedoch der Aufwand für deren Programmierung und Bedienung.
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* Der Autor ist Chefredakteur der Zeitschrift „Devicemed – Fachmagazin für Hersteller medizintechnischer Produkte“ in Wiesbaden
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