Metall- und Elektroindustrie In der Produktion sterben die Jobs

Redakteur: Jürgen Schreier

Mehr als jeder zweite Beschäftigte (55,2 Prozent) in der bayerischen M+E Industrie ist in der Produktion tätig. Das geht aus einer Mitgliederbefragung der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände Bayme VBM hervor. Dieser Anteil ist allerdings rückläufig.

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(Bild: CC0 Public Domain)

Vor vier Jahren waren noch 59,2 % der Belegschaft in der Produktion tätig. Bayme-VBM-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: „Die Produktion wird teilweise automatisiert und Dienstleistungen gewinnen an Gewicht. Hybride Wertschöpfungsmodelle, die Industrieproduktion mit innovativen Dienstleistungen verzahnen, sind das Erfolgsrezept der Zukunft.“

Internationalisierung der Wertschöpfungsketten ist eine Ursache

Der relative Rückgang der Produktionsarbeitsplätze ist aber auch eine Folge der Internationalisierung der Wertschöpfungsketten. Brossardt: „Bereits jedes zweite unserer Unternehmen hat mindestens einen Standort im Ausland. Und dieser Trend setzt sich fort.“ In erster Linie sind Produktionstätigkeiten betroffen, bei denen die Kosten eine überdurchschnittliche Rolle spielen. „In den letzten Jahren sind im Inland die Arbeitskosten weitaus stärker gestiegen als die Produktivität. Wenn wir diese Fehlentwicklung nicht stoppen, werden wir noch mehr Wertschöpfung ans Ausland verlieren“, so Brossardt.

Innerhalb der Produktion ist die Hälfte der Beschäftigten in der unmittelbaren Fertigung tätig, ein knappes Viertel in der Montage. Das letzte Viertel entfällt auf Qualitätssicherung, Instandhaltung, Fertigungsengineering und Disposition. Zweitgrößter Beschäftigungsbereich nach der Produktion ist mit deutlichem Abstand Vertrieb und Marketing. Hier sind im Schnitt 9,4 % der Beschäftigten in der M+E Industrie tätig, in der Forschung und Entwicklung 8,3 % der Beschäftigten und in der Logistik 5,7 %.

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