Studie Industrieunternehmen wollen nicht mehr selbst produzieren

Quelle: Pressemitteilung

Jede zweite Führungskraft würde die eigene Fertigung am liebsten auslagern. Warum das nicht immer eine gute Idee ist, wissen die Experten von Roland Berger.

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Jede zweite Führungskraft hadert laut Roland Berger mit der Produktion im eigenen Unternehmen.
Jede zweite Führungskraft hadert laut Roland Berger mit der Produktion im eigenen Unternehmen.
(Bild: © Shinonome Studio - stock.adobe.com)

Mehr als die Hälfte der Industrieführungskräfte (51 Prozent) würde die Herstellung im eigenen Haus am liebsten einstellen. Das ergab eine aktuelle Befragung von Roland Berger, an der 200 Führungskräfte aus zehn Schlüsselbranchen weltweit teilnahmen. Der Grund: Zwei Drittel (67 %) der Führungskräfte beklagen, dass das verarbeitende Gewerbe einem starken Druck in Bezug auf Effizienz und Kostensenkung ausgesetzt sei.

Die Unternehmen wollen daher stattdessen lieber auf ein Asset-Light-Modell setzen, also den Fokus auf Vertrieb und Marketing legen und die eigentliche Montage auslagern. Davon raten die Experten von Roland Berger jedoch ab. Das Outsourcing der Produktion könne Unternehmen sogar eher schaden. Denn sie riskieren so den Verlust eines strategischen Wettbewerbsvorteils.

Die Empfehlung: „Eine Neugestaltung der Produktion unter Berücksichtigung von Megatrends wie Nachhaltigkeit, Regionalisierung oder Individualisierung, schafft Wettbewerbsvorteile“, sagt Oliver Knapp, Partner bei Roland Berger. Insgesamt hat das Beratungsunternehmen sechs sogenannte „Megatrends“ identifiziert:

  • Nachhaltigkeit,
  • Disruption der Industrie,
  • Regionalisierung,
  • Populismus,
  • Individualisierung und
  • Digitalisierung

Der Umfrage zufolge fühlen sich Führungskräfte von Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 500 Mio. Dollar sehr viel häufiger unter Druck als kleinere Firmen (68 bis 76 Prozent gegenüber 38 Prozent). Allerdings erkennen diese größeren Unternehmen in den sechs Trends auch eher eine Chance zur Umgestaltung der Fertigung.

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