Kommentar Inlandsorders treiben den Aufschwung

Redakteur: Ken Fouhy

Die deutschen Konjunkturauguren scheinen der anhaltenden Aufbruchstimmung auf den deutschen Messen in den vergangenen Wochen zu misstrauen: Denn die derzeitige Zurückhaltung von IFO, IW, IfW oder HWWI bei der Wachstumsvorhersage für 2008 passt nicht zu der allseits spürbaren Zufriedenheit über die brummende Industrie auf der EMO in Hannover und der Motek in Stuttgart.

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Derzeit liegen die Wachstumsprognosen je nach Institut zwischen 1,9 und 2,5% im nächsten Jahr – nach 2,5 bis 3,0% in diesem Jahr. Was die inländische Nachfrage angeht, lagen die Wirtschaftsweisen allerdings richtig: Das Inlandsgeschäft hat sich zum wesentlichen Wachstumsmotor entwickelt.

Vor allem die große Zahl an Besuchern aus Deutschland und dem europäischen Ausland hat der EMO Hannover in diesem Jahr zu Bestwerten verholfen. Trotz einer um zwei Tage verkürzten Laufzeit kamen 166 000 Besucher und damit 4% mehr als bei der EMO im Jahr 2005. Insgesamt sei auf der Messe ein Auftragsvolumen von mehr als 4 Mrd. Euro erzielt worden, ergab die Ausstellerbefragung des Veranstalters Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken.

Ein ähnlich prosperierendes Bild wie die Werkzeugmaschinenindustrie auf der EMO in Hannover bot die Montage- und Handhabungstechnik vergangene Woche auf der Motek in Stuttgart. Durch den Umzug von Sinsheim auf das neue Messegelände am Stuttgarter Flughafen konnte Motek-Veranstalter Paul E. Schall die Nettoausstellungsfläche um 20 000 auf insgesamt 65 000 m² steigern. Inwieweit auch die Besucherzahl gestiegen ist, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Sicherlich sind aber deutlich mehr Besucher nach Stuttgart gekommen als zur letzten Motek nach Sinsheim, bei der 29 052 Besucher gezählt worden waren.

Am Mittwoch war der Andrang so hoch, dass die Parkmöglichkeiten an der Messe komplett erschöpft waren. Hier muss die Messe Stuttgart bis zur offiziellen Eröffnung des Messegeländes in drei Wochen erheblich nachbessern. Auf die volle Verfügbarkeit der insgesamt 100 000 m² im nächsten Jahr freut sich Paul Schall schon jetzt. Bis dahin werden die „Kinderkrankheiten“ des neuen Geländes sicherlich überstanden sein.

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