Schmierstoffversorgung Intelligentes Schmieren beruhigt Instandhalter

Ein Gastbeitrag von Johanna Katzenberger

Hunderte Schmierstellen, aber alle ständig im Blick: Das funktioniert bei Westerwälder Elektro Osmose – und zwar per Smartphone. Mit der Kombination aus dem smartem Schierstoffgeber Optime C1 und der Optime-App von Schaeffler spart die Instandhaltung Zeit und Geld.

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Für Instandhaltungsleiter Peter Hannappel von Westerwälder Elektro Osmose ist der Betriebsalltag viel einfacher geworden.
Für Instandhaltungsleiter Peter Hannappel von Westerwälder Elektro Osmose ist der Betriebsalltag viel einfacher geworden.
(Bild: Schaeffler)
  • Schaeffler hat mit dem Schmierstoffgeber Optime C1 und der Optime-App ein System geschaffen, das die Schmierstoffversorgung von Anlagen überwacht.
  • Bei Westerwälder Elektro Osmose konnten durch die digitale Überwachung der Schmierstellen die Instandhaltungskosten gesenkt und die Anlagenverfügbarkeit gesteigert werden.
  • Installation und Inbetriebnahme sind einfach: Per Smartphone den Schmierstoffgeber scannen, QR-Code der Schmierkartusche einlesen und Schmiermenge eingeben.

Mit einem Blick auf sein Smartphone sieht Peter Hannappel, dass aktuell alle systemkritischen Maschinen im Werk korrekt mit Schmierstoff versorgt werden. Für den Instandhaltungsleiter von Westerwälder Elektro Osmose ist der Betriebsalltag nun viel einfacher geworden: Falls eine Störung auftritt – eine leere Fettkartusche oder eine verstopfte Schmierstelle – informiert ihn seine Optime-App darüber, an welchen Maschinen und an welchen Schmierstellen Hand angelegt werden muss. Nur ein Mühlenausfall, der mit dieser neuen IoT-Lösung von Schaeffler verhindert wird, erspart Westerwälder Elektro Osmose 47.000 Euro und Instandhaltungsleiter Hannappel jede Menge Kopfschmerzen. Was kann nun der erste intelligente Schmierstoffgeber Optime C1 genau und was hat dieser mit der Schaeffler-App Optime zu tun?

Das Konzept: Schmierstoffversorgung immer im Blick

Die Idee von Optime C1 erleichtert die Arbeit von Instandhaltern, wie Sebastian Mergler, Product Marketing I4.0 Service Solutions bei Schaeffler, berichtet: „Mit dem neuen Optime C1 können Sie die unübersichtliche und zeitaufwendige Nachschmierung von Hunderten von Schmierstellen in einem Werk enorm vereinfachen. Unser smarter Schmierstoffgeber macht die üblichen, manuellen Arbeiten für die Nachschmierung und die zeitraubenden Kontrollgänge größtenteils überflüssig.“

Drohende Probleme mit der Schmierstoffversorgung werden frühzeitig erkannt und gemeldet. Für die Anzeige der aktuellen Status aller angebundenen Schmierstellen wird die App des IoT-Condition-Monitoring-Systems Optime aus dem eigenen Haus genutzt. Diese wurde lediglich um die neuen Funktionen des smarten Schmierstoffgebers erweitert. So konnten die vorhandenen Merkmale und Vorteile der App weitergenutzt werden.

Das Kundenprojekt: Sinkende Instandhaltungskosten erreicht

Westerwälder Elektro Osmose produziert Feinsteinzeugfliesen, Spaltplatten, Abwasserrohre und Kaminrohre. Eine hohe Staubbelastung, abstrahlende Hitze aus den Öfen und offen laufende Antriebe sind das Arbeitsumfeld des Instandhaltungspersonals. Bisher kamen nur an systemkritischen Maschinen automatische Schmierstoffgeber zum Einsatz. „Allerdings zeigen diese nicht an, ob ein Problem mit der Schmierstoffversorgung vorliegt“, gibt Hannappel zu bedenken. „Regelmäßige Kontrollgänge durch unsere weitläufigen Anlagen waren erforderlich, die für unser Team zu viel Zeit in Anspruch nahmen“, so der Instandhaltungsleiter.

Um das Schmierungsmanagement zu optimieren, wandte sich Osmose an seinen Service-Provider Wälzlager-Vertrieb Wiesbaden (WVW), einen zertifizierten Schaeffler-Händler. Dieser empfahl einen Testbetrieb mit einigen Optime-C1-Schmierstoffgebern, um erste Erfahrungen mit dem System zu sammeln – und diese verliefen durchweg positiv: Das Instandhaltungsteam von Osmose hat nun die Schmierstoffversorgung seiner systemkritischen Anlagenteile stets im Blick, die hierfür notwendigen routenbasierten Kontrollgänge sind Vergangenheit. Das Team spart Zeit, die sinnvoller eingesetzt werden kann. Die Instandhaltungskosten sind gesunken, Störungen seltener geworden und die Verfügbarkeit der Anlagen hat sich erhöht.

Überzeugt hat das Instandhaltungsteam von Osmose vor allem die extrem einfache, schnelle Installation und Inbetriebnahme mit der Optime-App: Nur zwei Minuten und vier Schritte mit dem Smartphone genügen dafür. Per NFC scannt man den Schmierstoffgeber Optime C1 und vergibt den Namen der Maschine sowie der Schmierstelle. Anschließend wird der QR-Code auf der Schmierkartusche eingelesen. Nun gibt man an, in welcher Zeit wie viel Schmierstoff an die Schmierstelle abgegeben werden soll. Die App errechnet daraufhin die vorzunehmende Einstellung des Stellrades an der Schmierkartusche. Im letzten Schritt speichert man diese Einstellung per NFC am Schmierstoffgeber.

Die Systemlösung: Schmierstoffgeber im Netzwerk mit Cloud und App

Dutzende, ja sogar Hunderte Schmierstellen an Pumpen, Lüftern, Kompressoren, Aggregaten oder Förderantrieben sind so in kürzester Zeit mit Optime C1 ausgestattet und können aus den Kontrolllisten gestrichen werden. Optime C1 enthält zusätzlich zum Kommunikationsbaustein auch einen Temperatursensor sowie eine Pumpe, die den Einsatzbereich der Schmierstoffgeber erweitert. Zur Gesamtlösung ist nur noch ein Gateway notwendig. Die smarten Schmierstoffgeber vernetzen sich automatisch zu einem Mesh-Netzwerk.

Relevante Daten, wie zum Beispiel die verbleibenden Tage bis zum nächsten Kartuschenwechsel, werden über das Mesh-Netzwerk via Gateway und Cloud an die Optime-App übermittelt. Davon nimmt der Kunde jedoch nichts wahr. Für ihn genügt ein Blick auf das Smartphone oder alternativ auf ein webbasiertes Dashboard, um alle Schmierstellen mit einer Störung in der Schmierstoffversorgung, mit einem kritischen Füllstand und mit erhöhter Temperatur zu sehen – jederzeit und überall.

Peter Hannappel kann sich nach eigenen Angaben gut vorstellen, im nächsten Schritt die Anzahl von Optime-C1-Schmierstoffgebern in den dreistelligen Bereich auszubauen – gemeint sind hier vor allem die vielen Maschinen und Aggregate, die bislang manuell nachgeschmiert werden. Die manuelle Schmierung birgt immer auch die Gefahr einer Über- oder Unterversorgung mit Schmierstoff und die Verwendung eines falschen Schmierstoffs.

Der Personaleinsatz wird dann für das komplette Osmose-Werk bezüglich Schmierung nur noch für gezielte Wartungstätigkeiten notwendig. Welche das sind, zeigt die Optime-App nach Dringlichkeit sortiert automatisch an. Mergler betont: „Genau diese Einfachheit steht im Zentrum all unserer Entwicklungen – begonnen bei unserem Condition-Monitoring-System Optime, um die Maschinenüberwachung von kompletten Produktionsstandorten zu vereinfachen, und nun mit Optime C1, die Schmierstoffstellen-Überwachung für ganze Werke. Mit diesen Entwicklungen möchten wir die Welt der Instandhaltung einfacher und effizienter gestalten.“

* Johanna Katzenberger ist tätig für die Kommunikation Industrie bei der Schaeffler Technologies AG & Co. KG in 97421 Schweinfurt. Weitere Informationen: Sebastian Mergler, Product Marketing I4.0 Service Solutions, Sebastian.mergler@schaeffler.com

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