AVK-Tagung Konstruieren mit FVK führt zu besonderen Ergebnissen

Redakteur: Josef-Martin Kraus

Die anisotropischen Eigenschaften von Faserverbundkunststoffe (FVK) verlangen nicht nur eine andere Konstruktionsweise, sie bieten auch konstruktive Möglichkeiten, die man von isotropen Werkstoffen wie Metallen her nicht kennt.

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Prof. Dr.-Ing. Helmut Schürmann, TU Darmstadt: „Insbesondere der schichtenweise Aufbau von FVK lässt sich vielfältig nutzen.“ (Bild: TU Darmstadt)
Prof. Dr.-Ing. Helmut Schürmann, TU Darmstadt: „Insbesondere der schichtenweise Aufbau von FVK lässt sich vielfältig nutzen.“ (Bild: TU Darmstadt)

Werden Faserverbundkunststoffe (FVK) für Bauteile verwendet, muss anders konstruiert werden als mit Metallen. Wesentlich dafür ist das anisotrope Werkstoffverhalten. Es zeigt sich besonders in der hohen Abhängigkeit der Festigkeit von der Faserrichtung.

Die Anisotropie ist jedoch nicht allein ausschlaggebend für die unterschiedliche Vorgehensweise in der Bauteilkonstruktion. „Ein weiterer Grund liegt in den besonderen Chancen, die Faserverbundwerkstoffe bieten“, sagt Prof. Dr.-Ing. Helmut Schürmann, Leiter des Instituts konstruktiver Leichtbau und Bauweisen der TU Darmstadt. „Diese konstruktiven Möglichkeiten kennt man von konventionellen Werkstoffe her nicht.“

FVK-gerechte Konstruktion muss bestimmte Regeln einhalten

Auf der internationalen AVK-Tagung, die am 26. September den Auftakt für die Fachmesse Composites Europe 2011 in Stuttgart bildet, geht Schürmann als Referent auf die konstruktiven Besonderheiten ein: „Für eine faserverbundgerechte Konstruktion sind spezielle Regeln einzuhalten, um die besonderen Werkstoffvorteile umfassend zu nutzen. Kreative Anwendungsmöglichkeiten bieten vor allem der schichtweise Laminataufbau. Er ermögliche, Wanddicken lokal den mechanischen Belastungen anzupassen und Funktionsschichten gezielt ins Laminat einzubetten, erläutert der Institutsleiter.

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