Drohnen Leichter fliegen und sicherer abstürzen

Autor Simone Käfer

Was die Luft- und Raumfahrt schon längst entdeckt hat, ist nun auch in der Consumer-Technik-Welt angelangt: 3D-Druck macht Fluggeräte leichter und robuster.

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Parrot entwickelte die endgültige Ausführung von Bebop 2 mit dem Werkstoff Windform GT gemeinsam mit CRP Technology.
Parrot entwickelte die endgültige Ausführung von Bebop 2 mit dem Werkstoff Windform GT gemeinsam mit CRP Technology.
(Bild: CRP Technology)

Eine Drohne, die in die Hände eines Fluganfängers gerät, muss auf Abstürze vorbereitet sein. Bei Bebop 2 entschied sich Parrot daher vorsorglich für den Werkstoff Windform GT, einen tiefschwarzen mit Glasfasern verstärkten Verbundwerkstoff auf Poly­amid-­Basis. Verarbeitet wurde er in einem SLS-Verfahren beim italienischen Auftragsfertiger CRP Technology.

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Bebop 2 ist allerdings keine Einsteigerdrohne. Das Fluggerät strotzt vor Technik. Die in die Drohne integrierte Frontkamera wurde speziell für die Bebop 2 entwickelt. Der Pilot kann den Kamerawinkel digital um 180° verändern, indem er mit dem Finger über das Display der Steueranwendung wischt. Die digitale 3-Achs-Stabilisierung erfolgt mit leistungsstarken Algorithmen und ermöglicht klare und stabile Bilder ohne Verzerrungen, unabhängig von den Bewegungen der Drohne. Zahlreiche Systeme erhöhen die Flug­sicherheit: Notfallfunktion mit Unterbrechung der Motorenversorgung und der Propeller bei Berührung, Einschränkung von Flughöhe und Flugradius, automatische Return-home-Funktion und ein LED hinten am Fluggerät, um die Flugrichtung festzustellen, während auf Sicht gesteuert wird. Außerdem erfassen sieben Sensoren die Daten, die dann vom Bordcomputer analysiert und zusammengeführt werden. Das additiv gefertigte Gehäuse sorgt mit seinem Material für geringes Gewicht und eine kompakte Bauform, die Robustheit, Stabilität und Wendigkeit auch unter schwierigsten Bedingungen bietet. Dass Bebop 2 auch ohne vorherige Schulung leicht steuerbar ist, da ist sich Parrot sicher.

Für die Konstruktion von Bebop 2 war es Parrot wichtig, die Aufnahmequalität während des Flugs, die durch die Vibrationen der Drohne beeinflusst wird, zu verbessern. Also verfolgte man mit CRP Technology zusammen einen Entwicklungsansatz, der auf experimenteller Diagnose und FE-Modellbildung basierte. Heraus kam ein robuster und flexibler Drohnenkörper mit verstärkten Armen. Durch das additive Design und den Werkstoff verlor die Drohne auch noch an Gewicht. Parrot stellte fest, dass die Eigenfrequenzen der aus Windform GT hergestellten Bauteile denjenigen von Spritzteilen aus glasfaser­verstärktem Verbundwerkstoff auf Polyamid-Basis ähnlich sind. Neben den gewünschten Ergebnissen wie Stabilität, Robustheit und schnellen Entwicklungszeiten freute sich Parrot auch über eine gute ästhetische Gestaltung durch die 3D-Druck-gerechte Konstruktion.

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