H2-Leuchtturmprojekt Linde Material Handling erzeugt grünen Wasserstoff für Stapler selbst

Quelle: Pressemitteilung von Linde Material Handling Lesedauer: 4 min |

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Es sei ein europaweit einzigartiges Pilotprojekt. Denn mit einer eigenen Infrastruktur produziert Linde MH nun grünen Wasserstoff, um damit 21 Brennstoffzellen-Stapler der Werksflotte zu versorgen.

Linde Material Handling setzt mit Blick auf die Treibstoffversorgung jetzt auf ein umfassendes, eigenes Wasserstoff-Infrastruktursystem, das künftig 21 Stapler der eigenen Werksflotte mit dem alternativen Treibstoff versorgen wird. Doch auch die Linde-Kunden sollen profitieren ...
Linde Material Handling setzt mit Blick auf die Treibstoffversorgung jetzt auf ein umfassendes, eigenes Wasserstoff-Infrastruktursystem, das künftig 21 Stapler der eigenen Werksflotte mit dem alternativen Treibstoff versorgen wird. Doch auch die Linde-Kunden sollen profitieren ...
(Bild: Linde Material Handling)

Linde Material Handling hat vor Kurzem sowohl die Wasserstoffanlage als auch die entsprechenden Fahrzeuge am Standort Aschaffenburg feierlich in Betrieb genommen. Die Investition wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert, durch die NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt, wie man erfährt. Rund 2,8 Millionen Euro flossen in die Planung und Errichtung der Wasserstoffinfrastruktur. Die Produktionsanlage entstand in einer Bauzeit von 11 Monaten auf einer 280 Quadratmeter messenden Bestandsfläche an einer verkehrsgünstigen Stelle innerhalb des Fertigungs- und Montagewerks. Das Ziel ist es, Erfahrungen zu sammeln und Expertenwissen aufzubauen, um Staplerbetreiber beim Einsatz von Wasserstoff in Materialflussprozessen umfassend beraten und begleiten zu können. Das hat seinen Grund!

Linde MH will in Sachen Energieträger flexibel sein

„Das Thema Energieversorgung entwickelt sich zu einer der großen Herausforderungen dieser Dekade und darüber hinaus“, stellt Stefan Prokosch, Senior Vice President Brand Management Linde Material Handling, anlässlich der Eröffnungsfeier fest. Bei der Suche nach möglichen Alternativen sehe Linde MH den Wasserstoff als eine Option im Energiemix der Zukunft. Das gelte nicht zuletzt für Anwendungen in der Intralogistik. Denn außer der potenziellen Klimaneutralität sei vor allem das schnelle Betanken der Flurförderzeuge mit Wasserstoff bei intensiven Mehrschichteinsätzen ein großer Vorteil. Eine Betankungszeit mit Wasserstoff von rund 3 Minuten entspricht dabei etwa einer vergleichbaren Ladeleistung von circa 480 Kilowatt elektrischer Leistung. Darüber hinaus könne der Energieträger Wasserstoff bei einer zukünftig stärkeren Nutzung regenerativer Energiequellen als Energiespeicher fungieren. So kann er beispielsweise mittels Photovoltaik oder Windkraft erzeugten Strom zwischenspeichern, erklären die Aschaffenburger. Prokosch ergänzt: „Wir wollen die gesamte Bandbreite an Energieversorgungsalternativen im Portfolio haben, um die Anwender mit der besten Möglichkeit zu bedienen.“ Außerdem wisse heute keiner so genau, wohin die Reise am Ende tatsächlich gehe“. Mit dieser Strategie bleibe Linde MH aber flexibel und offen für unterschiedliche Entwicklungen in puncto Energieversorgung der Zukunft.

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So funktioniert die Wasserstoff-Infrastruktur bei Linde HM

Die Anlagenteile der Wasserstoffinfrastruktur verteilen sich auf mehrere Module, führt Linde MH weiter aus. Das Herzstück ist ein PEM-Elektrolyseur (Polymer-Elektrolyt-Membran), der auf eine Produktionsmenge von 50 Kilogramm Wasserstoff pro Tag eingestellt ist. Dabei wird gereinigtes und deionisiertes Trinkwasser mithilfe von grünem Strom in die gasförmigen Elemente Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. In einem weiteren Container wird der Wasserstoff stufenweise unter 450 bar Druck komprimiert. Der verdichtete Wasserstoff gelangt anschließend über Rohrleitungen und Ventile in die Hochdruckspeicher. Ein per Software gesteuertes Ventilsystem regele dabei die Zuleitung zum Dispenser, also der Zapfsäule. Dort schließen die Mitarbeiter die Fahrzeuge mit wenigen Handgriffen an das Wasserstoff-Betankungssystem an. Innerhalb kurzer Zeit ist der Tankvorgang abgeschlossen. Der Hochdruckspeicher ist so ausgelegt, dass er bei 450 bar bis zu 120 Kilogramm Wasserstoff speichern kann, um Abnahmespitzen durch vermehrtes Tanken – etwa zu einem Schichtwechsel – abdecken zu können.

Die insgesamt 21 Elektrogegengewichtstapler mit Brennstoffzellen-Hybridsystem, davon 12 Linde-E50 mit 5 Tonnen Tragfähigkeit sowie neun Linde-E35 mit 3,5 Tonnen Tragfähigkeit, ersetzen die bisher eingesetzte Modelle mit Verbrennungsmotor. Als Teil der Werksflotte übernehmen sie unter anderem das Be- und Entladen von Lkw und die Versorgung der Montagebänder mit großen und schweren Komponenten, wie beispielsweise Gegengewichten, vormontierten Rahmen oder Fahrerkabinen, informiert Linde MH. „Die Fahrzeuge stoßen im Betrieb keine Emissionen aus“, betont Prokosch. Im Brennstoffzellen-System des Flurförderzeugs reagiert nämlich der Wasserstoff und der Sauerstoff mit der Umgebungsluft. Die erzeugte elektrische Energie lädt eine Lithium-Ionen-Batterie auf, die den Stapler antreibt. Als„Nebenprodukte“ entstehen bei der kontrollierten Verbrennung dann lediglich Wasser und Wärme.

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