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Pionierarbeit der Wenigen
Dabei kann es sich lohnen, frühzeitig die Weichen zu stellen. Einige Firmen leisten hier Pionierarbeit und ziehen schon heute großen Nutzen aus der Digitalisierung. Sie stellen mit 12 % innerhalb der Maschinenbaubranche jedoch eine Minderheit. In der eigentlich innovationsstarken Branche gibt es damit vergleichsweise wenig Unternehmen, die offensiv auf Digitalisierung setzen. Diese Vorreiter setzen in fast allen Handlungsfeldern besonders häufig neue digitale Technologien ein, zum Beispiel um ihre Wertschöpfungsketten zu vernetzen, um Produkte zu individualisieren oder um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Digitale Innovatoren reagieren auf enge Märkte und neue Nischenanbieter durch ein klares Bekenntnis zu Innovation. Auf dieser Basis entwickeln sie überdurchschnittlich häufig eine klare Wachstumsstrategie.
Bedeutung der Digitalisierung erkannt
Auf volkswirtschaftlicher Ebene sieht der Maschinenbau die zunehmende Digitalisierung als große Chance für den Standort Deutschland. Die Unternehmen gehen mehrheitlich von positiven Beschäftigungseffekten aus. Gleichzeitig stellt die große Mehrheit der Befragten auch selbstkritisch fest, dass der Mittelstand den digitalen Wandel derzeit trotz der erkannten Chancen eher vernachlässigt und nicht hinreichend auf der Agenda hat. Es besteht daher die Gefahr, dass neue Konkurrenten den Markt machen, auch wenn im Maschinenbau die Markteintrittsbarrieren hoch sind. Immerhin 27 % der etablierten Unternehmen geben heute schon an, dass sie sich gegen innovative Nischenanbieter behaupten müssen. Vergleichsweise selten dringen branchenfremde Wettbewerber in den spezialisierten Markt. Doch es gibt sie, die Schnittstellen für innovative Wettbewerber mit neuen Lösungen. Der Maschinenbau misst etwa zukunftsweisenden Fertigungstechnologien wie dem 3D-Druck überdurchschnittlich oft Chancen zu. Die unter Industrie 4.0 gefassten digitalen Trends sind in der Branche jedoch nicht durchgängig, sondern nur für ein Drittel der Unternehmen ein wirklich zentrales Thema. Andere digitale Trends wie Big Data, Cloud-Computing, Crowdsourcing und Share Economy halten die Befragten deutlich seltener für relevant.
Strategien im digitalen Wandel
Das Gros der deutschen Maschinenbauer setzt aktuell primär auf Beobachtung, digitale Vorreiter probieren experimentieren schon heute mit neuen, nicht immer risikofreien Ansätzen. Sie sind deutlich in der Minderheit.
Denn die Anforderungen an das Management mittelständischer Unternehmen bei der digitalen Transformation sind hoch – entsprechend groß ist der Respekt vor diesem Thema. Dabei geht zunächst um das Verständnis der technischen Entwicklungen. Noch wichtiger ist es, die Fülle von Informationen zu filtern und gleichzeitig möglichst schnell zukunftsweisende Entscheidungen treffen zu können. Die meisten Maschinenbauunternehmen beobachten zunächst die Entwicklungen in der eigenen Branche, bleiben im Dialog und reagieren gegebenenfalls ad hoc auf Kundenanforderungen und Trends. Sie nehmen damit eine eher passive und abwartende Haltung ein.
Die Studie attestiert dem Mittelstand wie den Maschinenbauern die Notwendigkeit eines Blicks „über den Tellerrand“. Der digitale Wandel sei durch Beobachtung allein nicht zu bewältigen: Es ginge darum, frühzeitig eigene Erfahrungen zu machen, um digitale Potenziale prüfen und zum eigenen Vorteil nutzen zu können.
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