Studie Maschinenbauer verfügen am häufigsten über Nachhaltigkeits-Budget

Redakteur: Sandro Kipar

Laut einer Umfrage haben 68 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer angegeben, dass Nachhaltigkeit in der Strategie ihres Unternehmens verankert ist. Bei 39 Prozent wird dafür ein spezielles Budget bereitgestellt. Die Digitalisierung geht allerdings langsam voran.

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Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung, ist aber oftmals ein Nebeneffekt vieler Digitalisierungsprojekte.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung, ist aber oftmals ein Nebeneffekt vieler Digitalisierungsprojekte.
(Bild: TCS)

Auch in der Industrie ist vielen klar, dass der Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Doch wie viel wird in der Branche tatsächlich getan? Bitkom Research hat im Auftrag des IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS) bei 951 Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten in Deutschland nachgefragt. Die Ergebnisse wurden in der Studie „Nachhaltig geht nur digital – Wie Deutschland mit KI und Co. die Zukunft gestaltet“ veröffentlicht.

Die Mehrheit der Befragten (71 Prozent) glaubt, dass digitale Technologien dabei helfen können, ein Unternehmen nachhaltiger zu machen. 68 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer geben an, dass Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie ist. Allerdings verfügen nur 55 Prozent der Befragten über das Wissen, wie sich digitale Technologien überhaupt für mehr Nachhaltigkeit einsetzen lassen. Noch weniger Unternehmen (33 Prozent) haben ein spezielles Budget für mehr Nachhaltigkeit eingeplant. Heraus sticht in dieser Kategorie jedoch der Maschinen- und Anlagebau: Hier haben 39 Prozent angegeben, dass es ein Budget für Nachhaltigkeit gibt.

Positive Nebeneffekte

„Zwar zielen gerade im Maschinen- und Anlagenbau viele Digitalisierungsprojekte in erster Linie nicht auf mehr Nachhaltigkeit ab, helfen den Unternehmen aber trotzdem, nachhaltiger zu arbeiten", sagt Santu Mandal, Head – Manufacturing Business Unit bei TCS in Deutschland. Als Beispiel nennt er die vorausschauende Wartung die dafür sorgt, dass Komponente so lang wie möglich genutzt werden können und nicht frühzeitig ausgetauscht werden. „Das zeigt: Digitalisierung und Nachhaltigkeit müssen zusammen gedacht werden. Digitale Technologien wie das Internet der Dinge oder Künstliche Intelligenz helfen den Unternehmen, nachhaltiger zu werden“, so Mandal.

Die Digitalisierung der Branche geht langsam voran, heißt es weiter. Auf einer Skala von 1 (ganz am Anfang) bis 10 (vollständig digitalisiert) sehen sich die befragten Unternehmen aktuell bei einem Wert von 5,9 und damit genau im Branchendurchschnitt. Vor einem Jahr lag der Wert bei 5,8. Deutlichere Fortschritte macht dagegen der Einsatz von KI. 22 Prozent haben laut der Umfrage angegeben, die Technologie aktuell einzusetzen. Im Vergleich zum Vorjahr ein plus von acht Prozentpunkten. 34 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer planen oder diskutieren zudem den Einsatz. Als Hürden werden der Datenschutz (60 Prozent), hohe Investitionen (57 Prozent) und lange Entscheidungsprozesse (56 Prozent) angegeben. Auch der Mangel an Expertise (44 Prozent) spiele dabei eine Rolle.

Mitarbeiter müssen Wandel mittragen

Ein wichtiger Baustein für den Wandel ist laut der Umfrage das Changemanagement. 61 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer haben angegeben, dass Changemanagement bei ihnen den digitalen Wandel begleitet. Im Vorjahr waren es noch 59 Prozent. „Immer mehr Unternehmen erkennen die Bedeutung von Changemanagement“, sagt Santu Mandal. „Das stimmt optimistisch, denn nur gemeinsam mit den Mitarbeitern lässt sich der Wandel erfolgreich gestalten. Es geht darum, Aufklärungsarbeit zu leisten und die eigenen Mitarbeiter für die digitale Transformation zu befähigen. Denn diese gelingt nur dann, wenn sie von den eigenen Mitarbeitern mitgetragen wird.“

Die gesamte Studie ist auf der Website von TCS verfügbar.

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