VDMA-Ingenieurerhebung 2016 Master und Meister sind im Maschinenbau gefragt
Der Maschinenbau ist wichtigster Arbeitgeber für Ingenieure in Deutschland. Das ist das Ergebnis der VDMA-Ingenieurerhebung 2016. Das Ergebnis: Neben Hochschulabsolventen werden auch Techniker und Meister gesucht.
Anbieter zum Thema

Fünf bemerkenswerte Befunde lassen sich aus der VDMA-Ingenieurerhebung 2016 herauslesen, verkündete Carl Martin Welcker, Präsident des Branchenverbandes, bei der Veröffentlichung des Beschäftigungsberichts.
- Der Maschinen- und Anlagenbau ist wichtigster Ingenieurarbeitgeber in Deutschland,
- die Anzahl von Ingenieuren im Alter zwischen 31 und 45 Jahren wächst wieder an,
- Industrie 4.0 verschiebt die fachliche Zusammensetzung der Ingenieure,
- der Maschinenbau bleibt Jobmaschine für Ingenieure und
- die Branche braucht Master und Meister.
Die Beschäftigung im Maschinen- und Anlagenbau ist auf einen neuen Höchststand seit 1993 gestiegen: Insgesamt gingen 1,021 Mio. Menschen einer Tätigkeit in dieser Branche nach. Im Zuge dessen wuchs auch die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter im Jahresverlauf von Dezember 2015 bis Dezember 2016.
Die Ergebnisse im Detail
An der Ingenieurerhebung haben 397 Unternehmen teilgenommen. Hochgerechnet waren im Frühjahr 2016 191.000 Ingenieure im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt; das sind im Vergleich zum Jahr 2013 rund 8000 Personen mehr und entspricht einem Zuwachs von 4 Prozentpunkten. Damit ist dieser Industriezweig wichtigster Arbeitgeber für Ingenieure in Deutschland. Allerdings gilt es zu betonen, dass der mit 16,7 % hohe Anteil der Ingenieure an der Gesamtbeschäftigung im Maschinenbau erstmals in den letzten 50 Jahren nicht gestiegen ist. Welcker: „Das zeigt: Auch andere Gruppen haben zum Beschäftigungswachstum im Maschinenbau beigetragen. Vor allem Facharbeiter und Techniker wurden über den Ersatzbedarf hinaus rekrutiert.“
Praktiker gesucht
Das ist auch einer der oben genannten Befunde. Die Industrie sucht dringend auch dual ausgebildete Fachkräfte. „Im Vergleich zu früheren Ingenieurerhebungen messen wir einen deutlich höheren Anteil von Firmen, die offene Stellen für Facharbeiter oder Techniker haben: 41 % waren es im Frühsommer des vergangenen Jahres, 10 Prozentpunkte mehr als 2013“, so Welcker.
Techniker und auch Bachelors von Hochschulen für angewandte Wissenschaften oder Fachhochschulen (HAW/FH) sind vor allem bei offenen Stellen im Kundendienst sowie bei Aufgaben im technischen Einkauf und im Qualitätsmanagement die erste Wahl der Unternehmen. Die HAW/FH-Absolventen mit Diplom- oder Masterabschluss haben bei der Besetzung von Jobs in Konstruktion, Projektierung, Produktmanagement und technischem Vertrieb die besseren Chancen. Master- und Diplom-Ingenieure von der Universität werden gerne für Forschung und Entwicklung genommen; hier ist die fachliche Vertiefung klar von Vorteil.
Grundsätzlich lässt sich aus den Ergebnissen also lesen, dass Praktiker mehr und mehr bevorzugt werden. Der formale Bildungsabschluss spielt bei der Einstellung von Ingenieuren zwar bei 39 % der befragten Unternehmen eine große Rolle, vor allem aber bei Unternehmen mit 500 und mehr Mitarbeitern, aber immerhin für 37 % der Befragten ist der Abschluss der Bewerber eher von untergeordneter Bedeutung. Bei 18 % spielt er nur bei bestimmten Positionen eine Rolle.
„Die Konkurrenz besteht nicht zwischen technischer Ausbildung und Ingenieurstudium. Was wir vor allem brauchen, sind junge Menschen, die sich für Technik begeistern“, betonte in diesem Zusammenhang Welcker. „Dafür müssen übrigens auch wir als Industrie begeistern: mit innovativen Technologien, attraktiven Berufen und durchlässigen Bildungs- und Karrierewegen.“
Einfluss von Industrie 4.0
Mit der wachsenden Bedeutung von Industrie 4.0 und Digitalisierung verändert sich auch die fachliche Zusammensetzung der Ingenieure. Im Zusammenhang mit einer anderen VDMA-Untersuchung gaben 16 % der Maschinen- und Anlagenbauer an, im Zusammenhang mit Industrie 4.0 schon nach zusätzlichen Fachkräften zu suchen. Vor allem Elektroingenieure mit IT-Zusatzqualifikationen werden von den Unternehmen gesucht. Im Moment werden bereits rund 11.700 Informatiker und Informatikingenieure sowie 37.000 Elektroingenieure in der Branche beschäftigt.
Doch zu den Zusatzqualifikationen zählen auch weiche Faktoren, die im Zuge der Digitalisierung und globalen Vernetzung in den Vordergrund treten. Hier sind interkulturelle Kompetenz, interdisziplinäres Denken und Arbeiten sowie Soft Skills wie Teamfähigkeit von wachsender Bedeutung.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1190500/1190523/original.jpg)
Arbeit 4.0
Spitzencluster it's OWL will Arbeit der Zukunft mitgestalten
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1182700/1182725/original.jpg)
Future Work Lab
So arbeiten wir in Zukunft
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1186100/1186188/original.jpg)
Die Zukunft der Arbeit
Neue Bürowelten – worauf Angestellte und Unternehmer künftig setzen
(ID:44525085)