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Aus diesem Reinigungsprozess resultieren mehrere Vorteile. Tensidreiniger, Waschbenzin und Ethanolspülung wurden durch ein einziges Medium ersetzt. Aufgrund der Formulierung ist der Mikrophasenreiniger extrem leicht mit Wasser abspülbar, wodurch sich die Anzahl der benötigten Spülstufen reduzieren und somit der Wasserverbrauch deutlich minimieren lässt. Zudem werden die Verunreinigungen permanent aus dem System entfernt. Im Gegensatz zu den häufig schwer spülbaren Tensidreinigern verbleiben somit auch keine Medienrückstände auf den Oberflächen der Kanülen, wodurch eine Infektionsgefahr bei Gebrauch verhindert wird. Weil der Reiniger nicht verkeimt, ist zudem der Schutz vor unerwünschter Fremdkontamination gegeben.
Reduzierter VOC-Gehalt verringert Emissionen
Die Auflagen bezüglich der Lagerung, des Transports und der Entsorgung des Reinigers sind aufgrund der Kennzeichnungs- und Flammpunktfreiheit gewährleistet. Außerdem führt ein reduzierter VOC-Gehalt von 10% zu einer deutlichen Emissionsverringerung. Darüber hinaus hat der Reiniger einen milden Geruch, was speziell in der Produktion zu deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen führt. Weil das manuelle Umsetzen der Warenträger zwischen den Reinigungsschritten entfällt, ist die Prozessdauer deutlich verkürzt.
Mikrophasentechnik besteht Zytotoxizitätstest
Vor allem wird mittels dieses Prozesses eines erfüllt: Alle Bearbeitungs- und Hilfsstoffe wie Öl oder Kühlschmierstoff werden komplett und zuverlässig entfernt, was sich in einer gemessenen Oberflächenspannung von über 52 mN/m widerspiegelt (Bild 3). Ferner spielen für den Hersteller der Edelstahlkanülen die toxikologische Unbedenklichkeit des Reinigers gemäß EN ISO 10993-5 und 93/42/EEC sowie die Partikelfreiheit der Oberflächen eine große Rolle. Dies ist wichtig, um Zytotoxizität – die Fähigkeit einer chemischen Substanz, Zellen im menschlichen Körper zu schädigen beziehungsweise die Entstehung von Krebs zu begünstigen – auszuschließen (Tabelle).
Dazu wurde von einem anerkannten Institut ein Zytotoxizitätstest mit Zellkulturen vorgenommen. Um die Partikelfreiheit der Oberfläche nachweisen zu können, wurde das Reinigungsgut mit partikelfreiem Wasser abgespült und dieses gefiltert. Üblicherweise werden die gefilterten Partikel unter dem Mikroskop gezählt. Der Mikrophasenreiniger hat beide Tests bestanden. Somit ist dieser zur Reinigung medizinischer Instrumente geeignet, wie bei dieser Anwendung: der Herstellung von Edelstahlkanülen. Mittlerweile läuft der Prozess – seit der Einführung vor zwei Jahren – reibungslos.
Dr. Alexandra Rost ist Prozessingenieurin Anwendungstechnik bei Zestron Europe in Ingolstadt.
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