Recycling-Raubzug Millionenschaden! Aurubis wieder Opfer von Metalldieben

Quelle: dpa Lesedauer: 2 min |

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Edelmetalle in Elektronikschrott beim Recyclingunternehmen Aurubis weckten zum zweiten Mal Begehrlichkeiten bei Dieben, wie die dpa informiert.

Letzte Woche wurde der Metallrecycler Aurubis erneut das Opfer von Dieben. Es könnten Edelmetalle im Wert von einigen Millionen fehlen. Das hat Auswirkungen auf die Bilanz und den Aktienkurs. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur, hat die dpa erfahren.
Letzte Woche wurde der Metallrecycler Aurubis erneut das Opfer von Dieben. Es könnten Edelmetalle im Wert von einigen Millionen fehlen. Das hat Auswirkungen auf die Bilanz und den Aktienkurs. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur, hat die dpa erfahren.
(Bild: Aurubis)

Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist der Hamburger Kupferhersteller und Recyclingspezialist Aurubis Opfer eines mutmaßlichen Metalldiebstahls geworden. Der Schaden könnte diesmal einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen. Erst im Juni war bekannt geworden, dass eine Diebesbande dort über Jahre edelmetallhaltige Zwischenprodukte gestohlen und damit Erlöse im Wert von rund 20 Millionen Euro erzielt haben soll.

Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass es zwischen den beiden Fällen keinen Zusammenhang gibt, sagte ein Aurubis-Sprecher der dpa. Mann könne es aber auch nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen. Vermutungen zum möglichen Täterkreis wollte der Sprecher nicht äußern. Angesichts der branchenüblich hohen Standards bei der Sicherheit, werde aber auch untersucht, ob der Täterkreis auf Personen im Unternehmen zu erweitern sei. Offen ist noch, um welche Metalle es beim Diebesgut im einzelnen geht. Weil der Recyclingbereich betroffen ist, kann es außer Kupfer auch um wertvollere Edelmetalle gehen, so der Sprecher. Man spricht allgemein von erheblichen Abweichung vom Sollbestand. Aurubis hat nach eigenen Angaben das Landeskriminalamt eingeschaltet. Die erste Tat zog bereits eine Verhaftung von sechs Männern nach sich. Die neuen Täter seien noch unbekannt.

Diebstahl wird Aurubis-Bilanz belasten

Aurubis ist ein führendes Unternehmen für das Recycling Nichteisenmetallen, wie Kupfer und Edelmetalle, die sich in den verschiedensten Konsum- und Gebrauchsgütern wie elektronischen Geräten enthalten sind. Aurubis hat sich nach eigenen Angaben darauf spezialisiert, auch aus komplexesten Recyclingrohstoffen werthaltige Metalle zu extrahieren, neu aufzubereiten und wieder in den Wertstoffkreislauf einzuführen», heißt es in einer Unternehmenspräsentation. Beim Recycling falle auch Blei, Nickel und Zink an, aber beispielsweise auch Gold und Silber oder gar Platin und Palladium. Das Ausmaß des Schadens könne noch nicht sicher festgestellt werden und soll jetzt in einer außerordentliche Inventur der Metallbestände ermittelt werden. Mit dem Ergebnis werde erst Ende September 2023 gerechnet. Derzeit könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionenbereich entstanden sei. Der Schaden werde das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 belasten. Der Prognosekorridor für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 von 450 bis 550 Millionen Euro könne deshalb nicht gehalten werden. Die Aurubis-Aktie sackte am Freitag bereits bis auf 62,50 Euro ab. Weniger hatten sie zuletzt Anfang November 2022 gekostet. Auch der Stahlkonzern Salzgitter zog seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr am Freitag zurück, denn Salzgitter ist mit knapp 30 Prozent der größte Einzelaktionär bei Aurubis.

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