Mini-Roboterzelle steigert Produktivität um 50 %

Redakteur: Mag. Victoria Sonnenberg

In einer Mini-Roboterzelle schweißt ein Roboter auf engstem Raum – auf den Maßen einer Euro-Palette von 1200 mm × 800 mm – zuverlässig und führt zu deutlichen Produktivitätssteigerungen.

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Die Qualität der Schweißnähte kann dank der Wiederholungsgenauigkeit des Kleinroboters spürbar verbessert werden.
Die Qualität der Schweißnähte kann dank der Wiederholungsgenauigkeit des Kleinroboters spürbar verbessert werden.
(Bild: Kuka)

Ob Umformtechnik, Schweißverfahren oder Werkzeugentwicklung – seit 120 Jahren ist die Brüninghaus & Drissner GmbH ein zuverlässiger Technologiepartner der Automobilindustrie. Im Stammwerk in Hilden sind in der Serienfertigung Widerstandsschweißpressen und MAG-Schweißanlagen sowie Punkt- und Buckelschweißanlagen im Einsatz. Seit Oktober 2015 befindet sich auch eine Miniroboterzelle im Werk, die vom Integrator Paul von der Bank GmbH entwickelt wurde. Auf engstem Raum schweißt in dieser „Welding To Go“-Zelle WTG 1200 zuverlässig ein Kuka-Roboter KR 6 R 700 Sixx aus der KR-Agilus-Serie.

Die Paul von der Bank GmbH ist seit fast 60 Jahren in der Schweißtechnik ein zuverlässiger Partner von Automobilzulieferern, Unternehmen im Behälterbau und der Heiztechnik oder im Nutzfahrzeug- und Schienenfahrzeugbau. Das Familienunternehmen hat sich im Laufe der Zeit auch in der Automatisierung der Füge- und Schneidtechnik überregional einen Namen machen können. Die neueste Innovation aus dem Hause Paul von der Bank: die unter anderem bei Brüninghaus & Drissner eingesetzte Schweißanlage WTG 1200. „Die kompakte Bauweise mit integrierter SPS, voll ausprogrammierter Schnittstelle für Stromquellen, Spannfolgen und Sicherheitstechnik macht unsere Mini-Roboterzelle flexibel, leistungsfähig und bezahlbar“, erklärt Cornelia Hornemann, verantwortlich für Produkteinführung, Projektabwicklung und Fertigungsplanung bei Paul von der Bank.

Kleinste Roboterzelle für Schutzgasschweißen

Mit den Maßen einer Euro-Palette von 1200 mm × 800 mm ist sie die kleinste Roboterzelle für Schutzgasschweißen auf dem Markt. Zudem kann – je nach Anforderungen der Kunden – der jeweils optimale Kleinroboter aus der KR-Agilus-Serie flexibel in der Zelle eingesetzt werden. „Wir möchten gerade dem Mittelstand die Vorteile der Automation demonstrieren und die Ängste davor nehmen“, betont die Maschinenbau-Ingenieurin. Denn in der Automobil- und deren Zulieferindustrie werde ein gewisser Grad an Automatisierung vorausgesetzt und auch Lieferantenauditierungen durchgeführt. „Unsere WTG 1200 hilft den kleinen Unternehmen dabei, diese Hürde zu nehmen“, so Hornemann weiter. Daher verleiht Paul von der Bank die neue Roboterzelle auch zu Lehrzwecken an Ausbildungszentren.

Da Kuka und Paul von der Bank seit 20 Jahren Systempartner sind, kam nur eine Kuka-Lösung infrage. „Das offene Betriebssystem, die flexibel erweiterbare Programmierumgebung und das große Portfolio an Traglasten sprechen für Kuka“, betont Hornemann. Die Roboter der KR-Agilus-Serie sind zudem konsequent auf besonders hohe Arbeitsgeschwindigkeiten ausgelegt. Der in der Mini-Roboterzelle bei Brüninghaus & Drissner integrierte KR 6 R700 Sixx besitzt beispielsweise eine maximale Traglast von 6 kg und eine Reichweite von circa 706 mm. Die Schiebetüren der WTG 1200 können wahlweise automatisch oder manuell geöffnet werden, bevor ein Werker die Bauteile in die Schweißvorrichtung legt. Erst nach dem Schließen der Türe startet der Roboter die Schweißarbeiten.

Wiederholgenauigkeit des Kleinroboters verbessert Schweißnahtqualität

„Die WTG 1200 verrichtet bei uns zuverlässig ihre Arbeit im Dreischichtbetrieb“, erklärt Markus Nickolai, Fertigungsleiter bei Brüninghaus & Drissner. Mit großem Erfolg: Die Mini-Roboterzelle hat zu deutlichen Produktivitätssteigerungen bis 50 % geführt, da der bedienende Mitarbeiter so während der automatischen Fertigung die nächsten Bauteile vorbereiten kann. Aber auch die Qualität der Schweißnähte konnte dank der Wiederholgenauigkeit des Kleinroboters spürbar verbessert werden. „Da die WTG 1200 inklusive Stromquelle TPSi ab 50.000 Euro zu haben ist, haben sich die niedrigen Investitionskosten bei einer Laufzeit von 60 Monaten bei 5,42 Euro pro Stunde im Einschichtbetrieb komplett amortisiert“, rechnet Hornemann vor. MM

* Weitere Informationen: Tel. (08 21) 7 97-50, www.Kuka.com

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